UNTERNEHMENSKULTUR
Fünf Türöffner: Als attraktiver Arbeitgeber zum Bewerbermagnet werden

Tobias Zulauf und Max Schmietendorf sind die Geschäftsführer der UNEQ Consulting GmbH. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützen sie Unternehmen dabei, geeignete regionale Fachkräfte zu finden und langfristig an ihre Betriebe zu binden. | Foto:  Burak Cayci/UNEQ Consulting GmbH
  • Tobias Zulauf und Max Schmietendorf sind die Geschäftsführer der UNEQ Consulting GmbH. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützen sie Unternehmen dabei, geeignete regionale Fachkräfte zu finden und langfristig an ihre Betriebe zu binden.
  • Foto: Burak Cayci/UNEQ Consulting GmbH
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Der Fachkräftemangel ist nicht nur branchenübergreifend, sondern wird für viele Unternehmen zunehmend gravierend – nicht nur die Anwerbung von qualifizierten Arbeitskräften, auch die zügige Abarbeitung von bestehenden Aufträgen wird immer häufiger zum ernsten Problem. Die zunehmenden Personalsorgen belasten jedoch nicht nur die Führungskräfte der Unternehmen, sondern können sich auch negativ auf die Belegschaft auswirken.

"Zunehmender Stress, Arbeitsbelastung und ein schlechter Führungsstil können die Arbeitnehmer emotional beeinträchtigen und zu einer schlechten Arbeitsatmosphäre führen", sagen Tobias Zulauf und Max Schmietendorf von der UNEQ Consulting GmbH. "Das schmälert nicht nur die Arbeitsleistung, sondern kann auch Bewerber und neue Mitarbeiter abschrecken." Die Düsseldorfer Geschäftsführer kennen die Herausforderungen von Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften genau und wollen Führungskräfte dabei unterstützen, von potenziellen Bewerbern als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Hier haben sie fünf Tipps zusammengestellt, wie Arbeitgeber schnell zum echten Bewerbermagneten werden.

1. Ehrliches Interesse an dem Menschen hinter der Bewerbung zeigen

Zunächst sollten Unternehmer den Bewerbern im Gespräch ein aufrichtiges Interesse an ihrer Person vermitteln – schließlich möchte kein Arbeitnehmer nur als anonyme Arbeitskraft gesehen werden. Natürlich sollten auch fachliche Fragestellungen Inhalt eines Bewerbungsgesprächs sein. Im Fokus muss heute allerdings vor allem die Persönlichkeit der Bewerber stehen. Ganz davon abgesehen, dass Arbeitgeber sich Mitarbeiter wünschen, die auch menschlich in das Team passen, möchten diese Kandidaten wertgeschätzt werden. Fragen über den Lebenslauf hinaus sind daher essenziell und zeigen von Beginn an ein ehrliches Interesse.

2. Die Siez-Kultur überdenken

Im englischen Sprachraum ist die Ansprache mit dem Vornamen schon lange üblich, hierzulande scheuen sich jedoch noch viele Unternehmen vor der konsequenten Anwendung des Du. Während dies zwischen vertrauten Kollegen oft beobachtet werden kann, bestehen viele Führungskräfte noch immer konsequent auf die Sie-Form. Diese förmliche Ansprache hat zwar auch ihre Berechtigung, kann jedoch mit der Zeit ein Übermaß an Distanz und Förmlichkeit im gemeinsamen Umgang schaffen. Wer als Unternehmer eine vertrauensvolle Atmosphäre herstellen und damit die eigene Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen möchte, sollte die Siez-Kultur überdenken und stattdessen den Gebrauch des Du in Betracht ziehen. Echte Autorität entsteht ohnehin zuerst durch Kompetenz und respektvolles Miteinander.

3. Häufiger Lob aussprechen

Zudem ist in deutschen Unternehmen eine genaue Kontrolle der Arbeit selbstverständlich – viele Führungskräfte scheuen sich jedoch davor, auch einmal Verantwortung abzugeben. Dabei werden zufriedene Mitarbeiter in einem angenehmen Arbeitsumfeld auch dann ihre Leistung abrufen, wenn sie nicht ständig kontrolliert, angetrieben und ermahnt werden. Wer seinen Arbeitnehmern auch einmal genügend Raum für eigenverantwortliches Arbeiten lässt und dabei gelegentlich ein ernst gemeintes Lob ausspricht, wird seine Belegschaft viel eher motivieren. Dies kommt der gesamten Atmosphäre im Unternehmen zugute und wird auch potenziellen Bewerbern schnell positiv auffallen.

4. Überstunden tatsächlich abgelten

Außerdem haben die meisten Mitarbeiter Verständnis, wenn in arbeitsreichen Zeiträumen auch Überstunden geleistet werden müssen – solange sie dafür ausreichend entschädigt werden. Wenn Unternehmen dagegen keine Lösungen wie Zeitkonten oder bezahlte Überstunden anbieten, wird sich dies schnell auf Bewerberplattformen und Karrierenetzwerken herumsprechen. Stattdessen sollten Unternehmer Überstunden zuverlässig erfassen und abgelten – das vermittelt nicht nur Wertschätzung, sondern kann bereits im Bewerbungsprozess potenzielle Fachkräfte vom Betrieb überzeugen.

5. Teamzusammenhalt dank positiver Beispiele

Führungskräfte sollten sich zudem bewusst machen, dass ihr Führungsstil konkrete Auswirkungen auf die Arbeitsatmosphäre im Unternehmen hat. Ein zu autoritärer und distanzierter Stil mit starker Leistungsbetonung kann schnell zu einer Belastung für die Teamarbeit im Betrieb werden. Wettbewerb ist gut, übertriebenes Konkurrenzdenken mit Sticheleien, Geläster oder gar gegenseitiger Sabotage schadet jedoch langfristig der Produktivität des gesamten Unternehmens. Vorgesetzte sollten sich daher stets um einen konstruktiven Führungsstil mit vertrauensvoller Kommunikation bemühen. Schlussendlich kommt einer angenehmen Arbeitsumgebung mit respektvollem und ehrlichem Miteinander erhebliche Bedeutung für die Leistungsfähigkeit der gesamten Belegschaft zu – wodurch auch die Attraktivität des Unternehmens für potenzielle Bewerber steigt. RR

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 97× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 895× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 569× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.068× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.951× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.