Nach der Bewerbung: Funkstille
Ghosting trifft Bewerber und Arbeitgeber gleichermaßen
Arbeitgeber beklagen sich nach Erfahrung von Robert Half immer öfter über Ghosting: Bewerber, die nicht zum Vorstellungsgespräch oder sogar zum ersten Arbeitstag erscheinen und plötzlich abtauchen.
Dieses Phänomen kennen Jobsuchende allerdings schon lange: Laut einer Befragung von Robert Half haben sich 62 Prozent der Arbeitnehmer schon einmal für das zweitbeste Angebot entschieden, weil sie zu lange auf eine Antwort für die bevorzugte Stelle warten mussten. „Tatsächlich haben wir in der Vergangenheit öfter von Kandidaten gehört, sie hätten keine Rückmeldung auf ihre Bewerbung erhalten. Inzwischen sind es aber auch immer häufiger Kunden, die die Zuverlässigkeit von Kandidaten bemängeln“, weiß Sladjan Petkovic, Managing Director beim Personaldienstleister Robert Half. „Doch Ghosting ist und bleibt ein No-Go – natürlich für beide Seiten.“
Kandidaten wie Personalverantwortliche sollten sich professionell und ehrlich verhalten. "Dazu gehört, dass man offen kommuniziert und auch den Mut aufbringt, eventuell unangenehme Absagen auszusprechen“, findet Petkovic. Warten Bewerber erfolglos auf eine Rückmeldung, ist der Frust groß. Für 87 Prozent beeinflusst dieses Verhalten das Arbeitgeberimage negativ. „Jobsuchende dürfen sich nicht mit Selbstzweifeln plagen, weil sich ihr Traumarbeitgeber nicht meldet. Stattdessen können sie aktiv dafür sorgen, schnell Klarheit zu bekommen und sich auf andere Stellenangebote zu konzentrieren“, empfiehlt Petkovic.
Personalberater Sladjan Petkovic rät Bewerbern: "Üben Sie sich mindestens sieben bis zehn Tage in Geduld. Personaler benötigen etwas Zeit, um die eingegangenen Bewerbungen zu prüfen. Gibt es nach 14 Tagen immer noch kein Feedback, dürfen Sie getrost zum Telefonhörer greifen und in der Personalabteilung höflich nachfragen. Bereiten Sie sich vorab gut vor. Der Anruf kann schnell zu einem Vorabinterview werden." RR
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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