Barenboim in der Ehrenbürger-Galerie
Stardirigent übergibt sein Portrait an das Abgeordnetenhaus

Daniel Barenboim und Cornelia Seibeld bei der Feierstunde im Abgeordnetenhaus. | Foto:  Abgeordnetenhaus von Berlin
  • Daniel Barenboim und Cornelia Seibeld bei der Feierstunde im Abgeordnetenhaus.
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Bei einer Feierstunde im Festsaal des Abgeordnetenhauses wurde im Beisein des im April zum 123. Berliner Ehrenbürger ernannten Stardirigenten und Musikers Daniel Barenboim sein Porträt für die Ehrenbürger-Galerie enthüllt.

Das Gemälde zeigt den heute 80-Jährigen mit Taktstock und erhobener linker Hand beim Dirigieren seines Orchesters. Daniel Barenboim hatte 1992 als Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden auch die Staatskapelle übernommen. In diesem Jahr musste er die musikalische Leitung der Staatsoper gesundheitsbedingt abgeben. Einmalig war die Aktion, als der er 1998 zum Richtfest des Quartiers Potsdamer Platz mit zwei Fähnchen 19 Baukräne dirigierte, die sich zu Beethovens 9. Sinfonie „Ode an die Freude“ im Takt drehten.

Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld (CDU) würdigte den musikalischen Lebensweg von Daniel Barenboim und sein kulturelles Engagement zur Aussöhnung von Juden und Palästinensern. Das jährliche Open-Air-Konzert „Staatsoper für alle“auf dem Bebelplatz habe zur Popularität Barenboims in Berlin beigetragen. Barenboim wurde 1942 als Enkel jüdischer Einwanderer in Argentinien geboren. Die Familie zog später nach Israel. In Berlin hat er 1999 auch das West-Eastern Divan Orchestra mitgegründet, das junge Menschen aus Nahost zusammenbringen soll.

Seibeld erinnert auch an das im November 1989 angesetzte „Mauerfallkonzert“ der Berliner Philharmoniker, das Barenboim vom Klavier aus dirigierte. Für die Menschen aus Ostberlin galten damals die Ausweispapiere als Gratis-Eintrittskarte. „Der phänomenale Erfolg zeigte ziemlich klar: Das wiedervereinigte Berlin sollte ein Berlin mit sehr viel Musik werden – und auch ein Berlin mit Ihnen, einem Künstler von Weltrang“, so Seibeld.

„Ich bin dankbar für alles, was ich in Berlin erleben durfte“, sagte Daniel Barenboim während der Feierstunde. „Es ist eine unglaubliche Stadt“, in der er sehr glücklich sei und sich so viele Jahre zu Hause fühle. Das Porträt von Daniel Barenboim hat der chinesische Künstler Du Wenjie gemalt. Er lebt und arbeitet in Peking. Barenboim hat das Werk dem Abgeordnetenhaus von Berlin geschenkt.

57 Porträts in der Galerie

Das Ehrenbürgerrecht ist die bedeutendste Auszeichnung Berlins. Im Einvernehmen mit dem Abgeordnetenhaus verleiht der Senat die Ehrenbürgerwürde an Persönlichkeiten, die sich in hervorragender Weise um die Stadt verdient gemacht haben. Von jedem Ehrenbürger wird ein Porträt angefertigt und in die Ehrenbürger-Galerie des Abgeordnetenhauses aufgenommen. Den Künstler darf sich immer der Ehrenbürger aussuchen. Von den 123 Ehrenbürgern hängen in der Galerie derzeit 57 Porträts – unter anderem von Willy Brandt, Edzard Reuter, Roman Herzog, George Bush, Michail Gorbatschow, Helmut Kohl, Konrad Adenauer, Nikolai Bersarin, Heinrich Zille, Wolf Biermann und Marlene Dietrich.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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