Charité eröffnet Corona-Klinik
Früherer Ersatzbau aus Containermodulen wird als Intensivstation genutzt
Die Charité hat ihre Campus-Klinik auf dem Hof gegenüber dem Bettenhochhaus zur Intensivstation für Lungenpatienten gemacht. 135 zusätzliche Intensivbetten wurden in dem Containerbau eingerichtet.
Wegen der Sanierung des Bettenhochhauses war die Charité Campus-Klinik (CCK) 2013 auf dem Campus Mitte an der Luisenstraße errichtet worden. In dem viergeschossigen Bettenhaus aus 160 Containermodulen war Platz für insgesamt 339 Betten. Nach dem Auszug der Patienten wurde das Modulgebäude nicht abgebaut. Die Zimmer wurden als Büros genutzt. Jetzt hat die Charité die Campus-Klinik umgebaut und 135 Intensivbetten inklusive Beatmungsgeräten für Patienten mit Covid-19 geschaffen.
Mit der umfunktionierten Charité Campus-Klinik verfügt die Charité jetzt insgesamt über 499 intensivmedizinische Betten. 364 gibt es bereits an den Standorten. Mit der neuen Lungenklinik soll sowohl die räumliche Trennung von Nicht-Infizierten als auch die intensivmedizinische Versorgung von Covid-19-Patienten bei steigenden Fallzahlen sichergestellt werden. Patienten mit massiven Lungenproblemen können in der Corona-Klinik auf dem Bauch liegend beatmet werden. Blaue Stützpolster liegen dafür auf den Betten.
Die Charité engagiert sich von Anfang an aktiv an der Eindämmung der Pandemie. Anfang März wurde die erste Berliner Corona-Untersuchungsstelle am Campus Virchow-Klinikum als Modellprojekt eröffnet. In der Zeltkonstruktion werden täglich zwischen 120 und 150 Corona-Verdachtsfälle beraten und gemäß den Kriterien getestet. Außerdem hat die Charité eine App entwickelt, die in der Corona-Krise helfen soll, den Ansturm auf die Sars-CoV-2-Testungen zu drosseln. Mit der CovApp und dem dahinterstehenden Fragebogen bekommen Berliner bereits zu Hause eine Entscheidungshilfe, ob sie die Untersuchungsstelle aufsuchen sollten und ob ein Covid-19-Test sinnvoll ist. Seit 6. April werden auch alle Mitarbeiter an den drei klinischen Campus auf Corona getestet. Zudem bietet die Charité eine Corona-Videosprechstunde für Intensivpatienten in anderen Krankenhäusern an.
Das Universitätsklinikum ist für die berlinweite Steuerung der Intensivbetten nach dem sogenannten Save-Konzept zuständig. „In diesem ist geregelt, dass die intensivpflichtigen Patienten in anderen Krankenhäusern von uns telemedizinisch mitbetreut werden“, sagte Charité-Chef Professor Dr. Heyo K. Kroemer beim Besuch der neuen Intensivklinik mit dem Regierenden Bürgermeister und Charité-Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Müller (SPD). Durch die Tele-Visite werden 30 Krankenhäuser in der Region Berlin-Brandenburg mit der Charité vernetzt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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