Die Lage am Engelbecken in der Luisenstadt Mitte
Wie war das Jahr für uns? Interview mit einigen Bewohnern des Beckens

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Schön, dass Sie Zeit hatten, Frau Schwan, Frau Ente, Herr Schwan Donald und die vielen anderen Bewohner des Engelbeckens. 

Wie haben Sie das Jahr erlebt? 

Tja, wissen Sie, so Donald, am Anfang des Jahres sah es aus wie immer. Wir haben unser Nest gebaut, die Eier gelegt und gebrütet. Doch dann gab es Stress. Immer wieder wurden wir von Hunden und Menschen beim brüten gestört. Zum Glück bekamen wir dann einen Sichtschutz. Aber wir waren froh, als die Kleinen geschlüpft waren und wir das Nest verlassen konnten. Im Frühjahr wurde das Wasser immer niedriger, schätze, dass ca. 20 cm dieses Jahr weniger sind. Das macht sich bemerkbar. Zwar wurde uns Frischwasser gegeben, da hing ein Schlauch ins Wasser, doch das brachte fast nichts. Und die Hitze... 

Frau Ente: Leider habe ich dieses Jahr 9 Kücken verloren. Sie waren plötzlich weg. Gefressen von anderen Bewohnern. Wir hatten kaum Verstecke, kaum geschützte Stellen, wo wir uns hätten verstecken können. Es war schlimm und ich komme bis heute nicht darüber hinweg. 

Schmuckschildkröten: Ganz traurig war auch, dass die Schutzhütte abgerissen werden mußte. Sie war so kaputt, dass wäre nichts mehr geworden. Immer wieder wurde sie auch umgekippt. Aber sie fehlt. 

Familie Blesshuhn... ja, der Verlust des Röhrichts auf der rechten Seite war schlimm. Alles tot. Nur noch Strünke im Wasser. Vor dem Café am Engelbecken war noch etwas mehr, doch auch da wurde es sehr knapp. 

Schwäne: Die Kinder wurden andauernd wieder gefüttert. Stellen Sie sich vor, Leute warfen Würstchen, Toastbrot, dass sogar verschimmelt war, Gras, Steine, Chips und lauter solche ungesunden Sachen uns zu. Wir wollten nicht unhöflich sein und haben vieles gefressen. Die Kinder hatten viel Bauchschmerzen. Aber die Menschen meinten es ja gut mit uns. Doch besser wäre, sie würden es bleiben lassen. 

Die Fische sind derweil auch dazugekommen: Am Grund ist furchtbar dicker Schlamm, häufig wird die Luft knapp. Ein paar von uns haben es nicht überlebt. Diese Massen von Sachen, die nicht ins Wasser gehören, bringen uns langsam um. 

Wenn Sie sich etwas für das kommende Jahr wünschen dürften, was wäre das? 

Mehr Rücksicht auf uns, keine Hunde und Menschen, die ins Wasser kommen, hineinpinkeln und ähm... Keine Hunde, die die Schwanenkücken erschrecken. Ja, wir wollen wieder mehr Röhricht, ein größeres Schwanenhaus. Und bitte, hört endlich auf, uns zu füttern oder Fahrräder ins Wasser zu werfen. Flaschen, Abfälle, Verpackungen, all das möchten wir nicht haben. Macht Ihr Menschen das woanders auch so, anderen Müll in die Wohnung werfen?

Wir möchten einfach gern im nächsten Jahr wieder im Engelbecken uns wohlfühlen. Mehr Wasser, mehr Rückzugsorte. Vielleicht auch mehr Schutz vor Menschen und anderen Tieren. Wir brauchen wieder mehr Sauerstoff im Wasser. Der Schlamm muss raus. Das Wasser ist auch zu flach, wir brauchen wieder mehr davon. 

Vielen Dank an Sie alle, dass Sie so bereitwillig uns geschildert haben, wie dieses Jahr im Engelbecken für sie war. Ich werde es den Menschen, die sich am Engelbecken (und auch anderen Gewässern aufhalten), berichten.

Autor:

Jörg Simon aus Mitte

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