Eröffnungen und Grundsteinlegung
Großbaustelle Campus Rütli ist Geschichte / Neues von der Clay-Oberschule

Feierten in Rudow mit (v.l.): Schulleiter Thorsten Gruschke-Schäfer, Bildungsstadträtin Karin Korte, Bausenator Sebastian Scheel, Architekt Volker Staab, Senatorin Sandra Scheeres, Familienministerin Frenziska Giffey und Bürgermeister Martin Hikel. | Foto: Foto: Sinissey Kreativbüro
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  • Feierten in Rudow mit (v.l.): Schulleiter Thorsten Gruschke-Schäfer, Bildungsstadträtin Karin Korte, Bausenator Sebastian Scheel, Architekt Volker Staab, Senatorin Sandra Scheeres, Familienministerin Frenziska Giffey und Bürgermeister Martin Hikel.
  • Foto: Foto: Sinissey Kreativbüro
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Gleich an zwei Schulstandorten gab es Ende August eine Feier: Auf dem Campus Rütli im Norden Neuköllns sind Erweiterungsbauten offiziell eröffnet worden, und in Rudow fand die Grundsteinlegung für die neue Clay-Oberschule statt.

Wer schon länger in Neukölln lebt, kennt die Rütli-Geschichte. Im Jahr 2006 schrieben die Lehrer der damaligen Hauptschule einen „Brandbrief“: Sie wurden der Gewalt, Zerstörungswut und Unterrichtsverweigerung der Jugendlichen nicht mehr Herr und baten um Hilfe. Die Medien berichteten schnell von der „schlimmsten Schule Deutschlands“.

Eine Schließung kam nicht in Frage, deshalb wurde einige Zeit später der Campus-Gedanke geboren: Umwandlung der Einrichtung in eine Gemeinschaftsschule, in der Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur letzten Klasse lernen können, mehr Bildungs- und Freizeitangebote, Werkstätten, Mensa, Zusammenarbeit mit Kitas sowie der Kinder- und Jugendhilfe.

Seit etlichen Jahren wird auf dem Gelände geplant und gearbeitet. Die nun (verspätet) fertiggestellten Gebäude samt Hof bilden – von der Pflügerstraße aus gesehen – den neuen Haupteingang zum gesamten Komplex. Rechts schließt sich ein Schulneubau an das alte Bestandsgebäude an, links befindet sich das Stadtteilzentrum, wo unter anderem ein Elterntreffpunkt, der Zahnärztliche Dienst und Einrichtungen der Volkshochschule untergebracht sind.

„In Beton und Glas gegossene Chancengleichheit“

Wermutstropfen: Weil auch das historische Schulhaus noch saniert werden muss, bleibt die Grundstufe vorerst in der Filiale an der Weserstraße. Musikunterricht, Lernwerkstätten und Teile des Ganztagsangebots können aber schon auf dem Campus stattfinden.

Besuchten zur Zeit des Brandbriefes rund 270 Mädchen und Jungs die Rütli-Schule, sind es heute etwa 1000. Bürgermeister Martin Hikel (SPD) nannte die Anlage eine „in Beton und Glas gegossene Chancengleichheit“. Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) freute sich darüber, dass die Zeit der Großbaustelle vorbei ist. „Ich wünsche mir, dass sich die positive Wirkung des Campus ausbreitet und auch die Nachbarschulen davon profitieren.“

Auch mit dem größten Schulneubauvorhaben Neuköllns geht es voran. Ein gutes Jahr nach dem ersten Spatenstich wurde am 31. August der Grundstein für die Clay-Oberschule gelegt. Übernächstes Jahr sollen die neuen Gebäude an der Ecke Neudecker Weg und August-Froehlich-Straße bezugsfertig sein. Kostenpunkt: rund 66 Millionen Euro. Noch aber müssen die rund 1100 Jugendlichen in einem Provisorium am Bildhauerweg lernen, das inzwischen 30 Jahre alt ist (zur Geschichte: hier entlang.) 

Eine von drei Berliner Pilotschulen

Für die musikbetonte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe wird ein zweistöckiger, robuster Bau mit Dachterrassen, Mensa und Cafeteria errichtet. Zur Köpenicker Straße hin entstehen eine Doppelsporthalle und Sportfelder.

Der Neubau zählt zu einem der drei Berliner Pilotschulen. Hier werden neue räumlich-didaktische Konzepte mit sogenannten Jahrgangsclustern und nachhaltiges Bauen erprobt. Wer die Geschehnisse auf dem Grundstück verfolgen möchte: Aktuelle Baustellenfotos sind zu finden unter https://webwatch.nu/de/projekte/nbcs.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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