Mit politischen Seitenhieben
Das Kaspertheater startet in seine 13. Spielzeit

Für Giancarlo Ragusi, Tobias Gürtler und Artur Albrecht beginnt am 16. September die neue Spielzeit.  | Foto: Foto: Klaus Teßmann
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Das Kaspertheater am Böhmischen Platz startet in seine 13. Spielzeit. Theaterchef Artur Albrecht wertet die „13“ als gutes Vorzeichen für die Saison 2018/19.

Drei Produktionen sind geplant. Eine für Kinder und zwei für Erwachsene. Los geht es am Sonntag, 16. September, um 16 Uhr mit dem Kindertheater „Kaspars Urlaubserinnerungen“. „Mit dem Kindertheater wollen wir wieder zu unseren Wurzeln zurückkehren, wie wir vor 13 Jahren, als wir hier am Böhmischen Platz angefangen haben“, sagt Albrecht. Das Puppenspiel ist als Familienvorstellung konzipiert. Auch Eltern werden auf ihre Kosten kommen, da ist sich Albrecht sicher.

Mit König Hikel der jüngere - eine Anspielung auf den Bürgermeister - kommt eine neue Figur ins Spiel. Aber auch König Buschi und Prinzessin Franzi, die inzwischen zur Königin aufgestiegen ist, sind nicht vergessen. Und wer weiß, vielleicht wird daraus noch einmal „Kaiserin Franzi“? Jedenfalls kündigt Albrecht einige politische Seitenhiebe seiner Figuren an. Die zweite Produktion soll Ende September beginnen. Es ist eine Latenight-Show, die in den Keller verlegt wird. Deshalb soll sie auch im sozialen Netzwerk übertragen werden. Albrecht hat vor, die Show jede Woche aufzuführen. Dabei wird es Publikum und Show-Gäste geben. „Wir haben so etwas schon einmal mit einem „Frühstücksfernsehen“ gemacht“, erklärt Albrecht. „Das hatte damals große Erfolge.“

Auch die dritte Veranstaltung ist für die erwachsene Zuschauer gedacht. „Bisher steht nur ein Arbeitstitel fest“, erzählt Albrecht. „Wir wollen ‚Der Jedermann und das Fest’ spielen.“ Bei jeder Aufführung wird es wechselnde Buhlschaften geben. „Wir stellen damit die Frage nach dem Sinn des Lebens, und was können wir nach dem Tod mitnehmen.“ Bei dem Spiel um Liebe, Intrigen, Tod und Teufel ist das Publikum beteiligt. Die Zuschauer sind die Festgesellschaft. Jeder soll für sich selbst die Frage beantworten, lohnt es sich, Reichtümer anzuhäufen? Wer bekommt diese nach dem Tod oder geht alles zumTeufel? Und was sind überhaupt Reichtümer? Im November soll die Premiere sein.

„Im 13. Jahr fühlen wir uns reif und angekommen“, meint Albrecht. „Wir wollen am Böhmischen Platz zur kulturellen Mitte von Neukölln werden.“ Für den nächsten Sommer plant er schon ein Open-Air-Theater auf dem Böhmischen Platz. Dafür sei „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal geeignet. Albrecht kann sich das gut vorstellen, wenn ein Teil der Zuschauer auf dem Platz sitzt und andere von ihrem Balkon oder aus dem Fenster zuschauen.

Doch zunächst steht am Freitag, 21. September, ein aktuelles Thema auf dem Programm. Dann ist wieder Park(ing) Day. An dem Tag demonstrieren weltweit Menschen für die Umwandlung von Parkplätzen in kleine Parks. Rund um den Böhmischen Platz im Richardkiez sollen die Straßen an dem Tag autofrei sein. Die Parkplätze werden von Anwohnenden, Schulen, Kindertagesstätten und Initiativen in kleine Parks verwandelt. Von 14 bis 22 Uhr gibt es nicht nur viele Aktionen, sondern auch Musik.

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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