Ein bunter, internationaler Mix
Der gebürtige Amerikaner Morris Perry bringt junge und erfahrene Künstler zusammen

In den Sommermonaten ist Morris Perry mit der Fujiama Roadshow auf Märkten.  | Foto: Klaus Teßmann
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Am letzten Donnerstag im September geht mit einem Konzert auf dem Hermannplatz die „Fujiama Roadshow“ zu Ende. Seit drei Jahren bietet sie von Mai bis September Konzerte auf zwei Marktplätzen in Neukölln an. Organisator ist Morris Perry.

Die Roadshow ist in den Sommermonaten an jedem ersten Sonnabend im Monat auf dem Wochenmarkt in Britz-Süd und an jedem Donnerstag auf dem Wochenmarkt auf dem Hermannplatz zu erleben. „Es war jetzt unsere dritte Saison auf den Märkten“, sagte Perry. Damals hatten „Die Marktplaner“ die beiden Märkte in Neukölln übernommen. „Die neuen Betreiber wollten etwas gegen das schlechte Image der Märkte tun. Und haben uns angesprochen, ob wir regelmäßig Kultur auf die Plätze bringen können“, erzählt Perry. Das Konzept ist aufgegangen. Die Konzerte wurden durch die Marktbesucher sehr gut angenommen.

Auf dem Hermannplatz gab es in diesem Jahr insgesamt 21 Konzerte, bei denen 35  Künstler aufgetreten sind. Dazu kommen noch sechs Konzerte in Britz-Süd. Bei der Fujiama Roadshow treten immer einzelne Künstler oder Bands auf, die sich dem Neuköllner Publikum vorstellen wollen. Morris Perry hat das Format quasi erfunden.

Der Amerikaner hat in New York an der Juilliard Scool studiert und kam vor 38 Jahren nach Neukölln. „Mein erster Kontakt mit Deutschland war im dritten Studienjahr ein Tanzwettbewerb in Köln“, erzählt Perry. Er war begeistert von dem Land und seiner Kulturszene. Doch nach dem Studium kam er über einen Umweg nach Berlin. Seine erste Station in Europa war Italien. Doch dort fand er aber keine Arbeit als Tänzer. Von Freunden bekam er eine Adresse in Berlin, und das erwies sich als Glücksfall. „Ich kam hier an und habe sofort eine Rolle als Statist in einem Tatort bekommen.“ Weitere Jobs folgten. Perry war im Fernsehballett von ARD und ZDF und trat in großen Shows anderer Künstler auf, mit denen er durchs Land tourte.

Dann war Schluss. „Ich war nach zehn Jahren plötzlich arbeitslos“, sagt Perry. Vor sieben Jahren kam er auf die Idee, etwas in seinem Heimatbezirk zu machen. „Hier gibt es viele junge Leute, die Musik machen“, sagt Perry. „Ich wollte sie alle in einer Show zusammenbringen.“ Entstanden ist ein bunter internationaler Mix von Musikern, Sängern, Akrobaten und Tänzern, die bei den Shows auf der Bühne stehen. Viermal im Jahr präsentiert sich die Fujiama Night Show im Heimathafen. „Ich habe meinen Traum gelebt. Und es gibt viele junge Künstler, die auch ihren Traum leben wollen.“

Perry will sie ermutigen, diesen Versuch zu wagen. „Heute bin ich froh und glücklich, dass ich mich damals für Deutschland und für Neukölln entschieden habe“, erklärt er. „Es war harte Arbeit, keiner bekommt etwas geschenkt“, das will er auch den jungen Künstlern vermitteln und seinen Beitrag zur Verständigung leisten. Er ist sich sicher, dass Neukölln mit seiner bunt gemischten Bevölkerung dafür gut geeignet ist.

Nach den Freiluftkonzerten wird vom 18. bis 21. Oktober in Kooperation mit dem „Klunkerkranich“ und anderen Partner das Pop-Festival „Rix-Pop – Musikfestival Neukölln“ über die Bühne gehen. Musiker aus aller Welt stellen verschiedene Richtungen der Pop-Musik vor. Ziel ist es, eine neue Kulturmarke für das Quartier und Neukölln zu erschaffen, die Strahlkraft über Berlin hinaus besitzt. Seit 2016 gibt es das Festival bereits. Und danach heißt es für Morris Perry wieder Fujiama Night Klub im Heimathafen an der Karl-Marx-Straße 141.

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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