Wachschutz für die Bibliothek: Dreimonatige Testphase hat begonnen
Damit hat eine dreimonatige Testphase begonnen, für die der Bezirk 20.000 Euro aufbringen muss. "Es gab immer mehr Störungen in der Bibliothek", betonte Bildungsstadträtin Franziska Giffey (SPD). Vor allem wurde gelärmt und gepöbelt. "Die Hälfte ihrer Arbeitszeit haben die 29 Bibliotheksangestellten damit zugebracht, die Hausordnung wieder herzustellen." Das Bezirksamt sah sich genötigt, schnell etwas dagegen zu tun.
Nun willt der Rheinische Sicherheitsdienst für mehr Ordnung sorgen. "Es wird aber auch künftig keine Einlasskontrollen geben, das Ganze hat eher den Charakter eine Aufsicht", so die Stadträtin.
Rund 1500 bis 2000 Besucher kommen täglich in die Bibliothek. Sie ist ein beliebter Aufenthaltsraum für die Jugendlichen aus dem Kiez geworden. "Grundsätzlich finden wir es gut, wenn die jungen Leute die Bibliothek als coolen Ort ansehen", meinte Giffey. Nicht alle Kinder hätten zu Hause ein eigenes Zimmer oder einen Arbeitsplatz. So träfen sie sich eben mit Klassenkameraden in der Bibliothek.
Eigentlich gibt es hier auch viel Platz für Gruppenarbeit der Schüler, doch zunehmend kommen Studenten, die an diesen Plätzen im Obergeschoss der Bibliothek arbeiten. So weichen die Jugendlichen auf die Plätze aus, die eigentlich für kleinere Besucher gedacht sind.
Die ersten Tage mit Wachschutz seien sehr positiv verlaufen, meint die kommissarische Bibliotheksleiterin Brigitte Lichtfeldt. "Wir wollen den Eltern zeigen, dass ihre Kinder hier gut aufgehoben sind."
Sie und ihre Mitarbeiter können sich jetzt wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren: Beratung und Hilfe für die Besucher und das Organisieren von Veranstaltungen. Denn in der Helene-Nathan-Bibliothek gibt es Lesungen für Kitas, Sprachkurse für Kinder oder Eltern-Kind-Kurse. "Viele Eltern kommen gerne mit den kleinsten Kindern und nutzen unsere Bilderbuchangebote."
Weil hier Nord-Neukölln Jugendhäuser fehlen, kann sich Stadträtin Franziska Giffey vorstellen, in der Bibliothek zusätzliche Räume für Hausaufgaben und Freizeitgestaltung für Jugendliche einzurichten, wo sie - unter Aufsicht - mit Freunden und Schulkameraden zusammen sein können.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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