Hundeklo, Müllplatz und Fahrradparcours
Neuköllner Bezirksverordnete denken über eine erneute Umgestaltung des Sasarsteigs nach

Der Sasarsteig führt in Richtung Reuterstraße abwärts. Zwischen den Findlingen, die den schmalen Grünstreifen schützen sollten, haben sich inzwischen Fahrradfahrer ihren Weg gebahnt. | Foto: Schilp
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Könnten Gemüsebeete die Situation am Sasarsteig verbessern? Diese Frage hat kürzlich der Bezirksverordnete Christian Hoffmann (Bündnis 90/Die Grünen) zur Diskussion gestellt.

Wer im Flughafenkiez wohnt und einen Hund besitzt, den führt die Gassirunde garantiert häufig über die rund 100 Meter lange Anlage, die die Mainzer und Reuterstraße verbindet. Der Weg zählt gut 20 Stufen, daneben verläuft ein kleiner Grünstreifen. Der sei momentan „eine Mischung aus Downhill-Fahrradparcours, Hundetoilette, Müllabladeplatz und Fixerstube – mit den jeweiligen Folgen und Hinterlassenschaften“, beklagt Christian Hoffmann. Die Beschwerden der Anwohner über Lärm und Dreck hätten zugenommen, das Quartiersmanagement sei eingeschaltet. Hoffmann schlägt vor zu prüfen, ob Urban Gardening, also gemeinschaftliches Gärtnern, auf dem Areal möglich sei. Dazu müsste unter anderem ein Zaun errichtet werden, zu bezahlen aus Mitteln des Bezirksamts oder aus Fördertöpfen. Die Mitglieder des bezirklichen Stadtplanungsausschusses haben bereits über die Angelegenheit gesprochen und dem Vorschlag des Grünen-Verordneten zugestimmt. Nun steht noch das Votum des federführenden Ausschusses für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung aus.

Viele Nord-Neuköllner nutzen den Sasarsteig - auch als bequemen und verkehrsarmen Weg zur Hasenheide. | Foto: Schilp
  • Viele Nord-Neuköllner nutzen den Sasarsteig - auch als bequemen und verkehrsarmen Weg zur Hasenheide.
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Der Sasarsteig ist seit Jahrzehnten ein Sorgenkind. Früher fühlten sich die Menschen dort vor allem deshalb unsicher, weil die Anlage schlecht beleuchtet und zugewuchert war. Deshalb wurden 2006 in einer Hauruck-Aktion alle Sträucher gerodet, zwei Jahre später begann der Umbau. Es folgten neues Pflaster, mehr Laternen und Stufen, Rampen für Kinderwagen und Rollis. Der Grünstreifen neben der Treppe wurde schmaler, die angrenzende Schule durfte einen Teil abzäunen und als Spielfläche nutzen. Um Radfahrer davon abzuhalten, über die Grünfläche zu brettern, ließ das Bezirksamt Findlinge heranschaffen, die als Hindernisse dienen sollten. Das funktionierte auch eine Zeitlang ganz gut. Inzwischen ist jedoch eine viel genutzte Trasse zwischen den Gesteinsbrocken zu sehen.

Entstanden ist der Sasarsteig als Trampelpfad. In offiziellen Plänen war er nie verzeichnet. Seinen Namen trägt er seit 1960, als Rixdorf 600. Geburtstag feierte. Dietrich von Sasar, Oberster des Tempelhofer Johanniterordens, beurkundete 1360 die Umwandlung des Ordenshofes „Richardsdorp“ in ein normales Dorf.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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