Es ist ein Test: Weserstraße ist erste Neuköllner Fahrradstraße

Auf der ersten Radtour wurde Bürgermeisterin Franziska Giffey von der Polizei, dem Ordnungsamt, dem Straßen- und Grünflächenamt und Vertretern der Bezirksverordnetenversammlung begleitet. | Foto: Klaus Teßmann
2Bilder
  • Auf der ersten Radtour wurde Bürgermeisterin Franziska Giffey von der Polizei, dem Ordnungsamt, dem Straßen- und Grünflächenamt und Vertretern der Bezirksverordnetenversammlung begleitet.
  • Foto: Klaus Teßmann
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

Neukölln. Die Weserstraße ist die erste Straße in Neukölln, in der Radfahrer den Vorrang vor Autofahrern haben. Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat sie mit einer kleinen Radtour am 19. September eingeweiht.

Mit dabei waren Mitarbeiter von Polizei, Ordnungsamt, Straßen- und Grünflächenamt und Vertreter der Bezirksverordnetenversammlung. Die Einbahnstraße zwischen Kottbusser Damm und Pannierstraße ist nun Fahrradstraße. Auf einer Fahrradstraße haben Fahrradfahrer mehr Rechte. Sie bestimmen das Tempo (maximal 30 km/h) und dürfen auf der Straße nebeneinander fahren. An den Vorfahrtsregeln ändert sich nichts – die Gehwege bleiben Fußgängern vorbehalten. Parkplätze in der Weserstraße sind nicht verloren gegangen.

Die Weserstraße ist eine vielgenutzte Durchgangsstraße zwischen Neukölln und Kreuzberg. Mit der Umwandlung zur Fahrradstraße macht der Bezirk sie zur attraktiven Ausweichroute neben der stark befahrenen Sonnenallee. Künftig soll die Fahrradstraße Richtung Pannierstraße über die Pflügerstraße verlängert werden. Insgesamt wird es dann 2,3 Kilometer Fahrradstraße in Nord-Süd-Richtung geben.

Damit wird ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom November 2015 umgesetzt. Die straßenverkehrsrechtliche Anordnung war bereits im September 2016 erfolgt. „Es ist ein Test“, sagte die Bürgermeisterin bei der Einweihung der Straße. Wenn sich die Straße bewährt, wird es weitere Fahrradstraßen geben. Für die Planung von Radwegen hat das Bezirksamt zwei neue Mitarbeiter eingestellt.

An der Weserstraße wurden die alten Radwege auf dem Bürgersteig gesperrt. Diese sind nun nur noch Fußgängern vorbehalten. Radfahrer müssen sich auf der Straße bewegen.

Auch für die Autofahrer ändert sich einiges. Die Weserstraße ist eine Einbahnstraße parallel zur Sonnenallee. Die Regelungen für eine Einbahnstraße gelten aber nicht für Radfahrer. Sie kommen den Autos entgegen, und Radfahrer dürfen auch nebeneinander fahren. Auch die Parksituation für Autos hat sich geändert. Die Fahrer dürfen jetzt ihre Autos längs zum Gehweg mit einer Seite auf dem Gehweg abstellen. Dazu wurden auch die Verkehrsschilder verändert.

Zunächst sind es nur 250 Meter Fahrradstraße. Demnächst wird die Straße bis zur Pannierstraße erweitert. „Es ist ein Anfang“, sagte Sven Lenhart vom Tiefbauamt. „Wir werden weiter machen.“

Der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in der Neuköllner BVV, Bernd Szczepanski, begrüßte die Einrichtung der Fahrradstraße. „Die Weserstraße ist eine wichtige Verbindungsstraße in Nord-Neukölln, die bereits viel von Fahrradfahrern genutzt wird. Durch die Ausweisung als Fahrradstraße wird das Radfahren dort sicherer und schneller.“

Seit vielen Jahren streitet die grüne Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung für ein fahrradfreundliches Neukölln. „Wir haben bereits viel erreicht“, betonte Szczepanski. So wurde die Karl-Marx-Straße umgestaltet, viele neue Fahrrad-Abstellmöglichkeiten wurden geschaffen, und das Weigandufer soll ebenfalls als Fahrradstraße ausgewiesen werden. Die Grünen wollen sich weiterhin für eine andere Verkehrspolitik einsetzen. Fußgänger und Radfahrer dürfen nicht weiter benachteiligt werden. Szczepanski forderte auch einen durchgängigen Radstreifen auf der Hermannstraße und der Sonnenallee sowie eine fahrradfreundliche Umgestaltung des Hermannplatzes. KT

Auf der ersten Radtour wurde Bürgermeisterin Franziska Giffey von der Polizei, dem Ordnungsamt, dem Straßen- und Grünflächenamt und Vertretern der Bezirksverordnetenversammlung begleitet. | Foto: Klaus Teßmann
Am 19. September weihte Bürgermeisterin Dr. Franziska Giffey die erste Neuköllner Fahrradstraße ein. Foto: KT | Foto: Klaus Teßmann
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 228× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 988× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 649× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.138× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.026× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.