Dorfleben anno dazumal: Heidedorf Erlichthof Rietschen
Geflutete Abraumflächen als Freizeitareale, wüstengleiche Mondlandschaften, durch die Squads und Jeep-Expeditionen fahren: Das Gesicht der Oberlausitz hat sich in den vergangenen 100 Jahren stark verändert.
Wer einen Eindruck bekommen möchte, wie die Menschen hier im 19. Jahrhundert vor dem Braunkohletagebau gelebt haben, sollte den Erlichthof Rietschen besuchen. Teils über 300 Jahre alt sind die 20 Schrotholzhäuser der Siedlung mit Freilichtmuseumscharakter. Sie mussten dem Tagebau bei Reichwalde weichen und wurden ab 1990 am Erlichtteich bei Rietschen originalgetreu wieder aufgebaut. Heute wandeln die Besucher wie durch ein typisches Lausitzer Heidedorf mit einer Natur- und Touristeninformation am Eingang.
Das idyllische Örtchen wird von Gewerbetreibenden mit traditionellem Handwerk, Schauwerkstätten, Ausstellungen, Handel und Gastronomie wiederbelebt. Ein Museumsgehöft, Keramikscheune, Webhaus, Wolfsausstellung und vieles mehr versprechen einen wirklich abwechslungsreichen Ausflug, bei dem vor allem Familien auf ihre Kosten kommen. Viele der Häuser bieten Wochenendbesuchern teils urige Übernachtungsmöglichkeiten. Ergänzt wird das Angebot durch Feste und wechselnde Veranstaltungen. So lässt sich beispielsweise auf den regelmäßig stattfindenden Kräuterwanderungen, geführten Radtouren oder Exkursionen auf den Spuren der Wölfe auch die wunderschöne Umgebung von Rietschen bestens erkunden.
Anfahrt: Nach Rietschen gelangt man mit Regionalbahnen von Berlin Lichtenberg aus (Umstieg in Cottbus, Fahrzeit circa zwei Stunden). Eine halbe Stunde länger braucht man mit dem Pkw: auf der A13 und A15 bis zur Abfahrt Forst und von dort weiter auf der B115 über Döbern und Bad Muskau nach Rietschen. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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