Romantik trifft Landleben: Auf Schloss Wiepersdorf ist die Kunst zu Hause
Dichter, Maler und Komponisten sind schon die Terrassenstufen heruntergeschlendert in den wunderschönen Park, vorbei an den Skulpturen von Aphrodite, Leda und Zeus.
Dabei war Schloss Wiepersdorf, abgelegen im Niederen Fläming, vor rund 200 Jahren zunächst nur Rückzugsort für das Dichterpaar Ludwig Achim und Bettina von Arnim. Ihr Alltag war anfangs von harter Landarbeit geprägt, denn von der romantischen Poesie alleine ließ es sich damals nur schwer leben. Zwar weilte Wilhelm Grimm nachweislich 1816 hier, doch erst in späteren Jahren entwickelte sich das Schloss zu jenem Künstlertreff, der es bis heute geblieben ist. Anna Seghers, Christa Wolf und Ulrich Plenzdorf gaben sich hier ein Stelldichein. Sarah Kirsch schrieb 1976 beeindruckt: „Maifrischer Park. Die Steinbilder lächeln…“
Seit 2006 haben die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und das Land Brandenburg die Trägerschaft übernommen und die Gebäude und den Park restauriert. Seither wird jährlich 40 Stipendiaten die Möglichkeit künstlerischen Arbeitens und Austauschs geboten – ganz ohne jene Alltagssorgen, die Ludwig Achim von Arnim dereinst umtrieben. Und so ist schließlich wieder ein Stück kreativer Geselligkeit in die romantische Kulisse des Schlosses eingezogen. Dem einstigen Hausherren hätte es sicher gefallen…
Anfahrt mit dem Pkw: Auf der B101 in südlicher Richtung bis Jüterbog, dort weiter auf der B102 Richtung Dahme/Mark. Hinter Werbig rechts nach Rheinsdorf/Wiepersdorf abbiegen. Empfehlenswert ist die Anfahrt mit Zug und Rad: Regios fahren stündlich ab Berlin-Südkreuz nach Oehna (Fahrzeit 52 Minuten). Von dort lässt es sich herrlich durch Raps- und Kornfelder auf dem perfekt ausgebauten Fläming-Skate direkt nach Wiepersdorf radeln oder skaten. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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