Tiefer träumen: Eine Auszeit auf der Potsdamer Freundschaftsinsel
„Wer Träume verwirklichen will, muss wacher sein und tiefer träumen als andere!“ So lautet die Inschrift auf einer Metallplastik auf der Freundschaftsinsel in Potsdam.
Es sind die Worte von Karl Foerster (1874-1970), seines Zeichens Gärtner, ausgezeichneter Staudenzüchter und Garten-Philosoph. Auf einer Schwemmlandinsel in der Havel, der das 1845 eröffnete Gartenlokal „Insel der Freundschaft“ einst den Namen gab, initiierte Foerster 1938 den Aufbau des ersten Schau- und Sichtungsgarten Deutschlands. Der ist mittlerweile als Flächendenkmal ausgewiesen und eignet sich perfekt für eine kleine Auszeit vom hektischen Stadtleben.
Von der Langen Brücke aus führt der Spaziergang vorbei an weiten Rasenflächen und Blumenbeeten zu den Torhäusern am eigentlichen Parkeingang. Maulbeerbäume, Weiden und Pappeln säumen die Wege, Kastanien und Bergahorn überspannen weiße Sitzbänke. Man trifft auf Exoten wie den Urweltmammutbaum, japanischen Perlschnurbaum oder chinesischen Flieder. In Kombination mit Wasserspielen und Skulpturen verbreiten sie ein fast paradiesisches Flair. Über 5000 Schilder liefern Informationen über die vielen Pflanzenarten, darunter auch zahlreiche Züchtungen von Karl Foerster selbst. Die tragen so klangvolle Namen wie Jubelruf, Tempelgong, oder Juliglut. Aber nicht nur Gartenfreunde kommen auf der Freundschaftsinsel auf ihre Kosten. Die grüne Oase der Ruhe wird an ihrem nordöstlichen Ende belebt durch ein Cafe-Restaurant mit Biergarten, ein kleines Amphitheater, Bootsverleih, eine Spielelandschaft und einen Aussichtspunkt an der Spitze.
Anfahrt: Ab Berlin Hauptbahnhof benötigt die S7 39 Minuten bis Potsdam Hauptbahnhof. Die Freundschaftsinsel liegt direkt vis a vis. Per Pkw ist das Ziel über die A115 bis Abfahrt Potsdam Babelsberg, dann auf der Nuthestraße über Ausfahrt Hauptbahnhof erreichbar. mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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