Wo dunkle Wasser fließen: Eine Radtour durchs Rhinluch von Friesack nach Neuruppin
Ruhig und verträumt erscheint das kleine Städtchen Friesack in der Mark. An der Bahnlinie zwischen Berlin und Wittenberge gelegen, ist es der ideale Startpunkt für eine romantische Fahrradtour quer durchs Rhinluch nach Neuruppin.
Schon wenige Kilometer nördlich der Bahnstation führt der Radweg in eine idyllische Niedermoorlandschaft. Abseits von großen Straßen, durch weite Wiesen, Felder und Kiefernwäldchen schlängelt sich der Rhin, durchziehen die dunklen Wasser seiner Nebenarme das einstige Urstromtal.
An den Ufern ist einiges zu entdecken, zum Beispiel die Allee der Bäume am Rhinkanal. Seit 1989 wird jedes Jahr eine vom Landschaftsförderverein Friesacker Pforte angepflanzte Reihe verschiedener Baumarten um einen weiteren „Baum des Jahres“ ergänzt. Tafeln informieren über Flora und Fauna, erklären den eiszeitlichen Ursprung des sogenannten Friesacker Zootzen. Auf Plattenwegen geht es weiter zur "Einsamen Eiche", wo schon der Große Kurfürst vor der Schlacht bei Fehrbellin gegen die Schweden pausiert haben soll. In Vichel lohnt ein Blick auf den Gutshof und seinen verwilderten Park, in Dörfern wie Küdow oder Stöffin scheint die Zeit stillzustehen.
Nach Unterquerung der A24 sind in der Ferne schon die Dächer der Fontane-Stadt Neuruppin auszumachen. Alternativ führt ein Radweg über Buskow nach Wustrau am Südende des Ruppiner Sees. Der lockt an heißen Tagen mit einem erfrischenden Bad. Geschichtsinteressierten ist derweil der Besuch des hiesigen Brandenburg-Preußen-Museums empfohlen, bevor es vom Bahnhof Wustrau-Radensleben wieder zurück nach Berlin geht.
Bahnanschluss gibt es am Start- und Zielpunkt der rund 40 Kilometer langen Tour. Von Berlin Alexanderplatz fahren stündlich Züge nach Friesack (Fahrzeit 60 Minuten). Die Rückfahrt empfiehlt sich von Neuruppin oder Wustrau-Radensleben nach Berlin-Spandau (Zwei-Stunden-Takt). mv
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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