Neues Leben auf dem Güterbahnhof?

Das einstige Güterbahnhofsgelände wird nicht mehr von der Bahn genutzt. Nebenan fährt die S-Bahn. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Das einstige Güterbahnhofsgelände wird nicht mehr von der Bahn genutzt. Nebenan fährt die S-Bahn.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Er ist ein Musterbeispiel für den Wohnungsbau der 80er Jahre in Ost-Berlin: Der Ernst-Thälmann-Park. Mit seinen vielen Parkflächen um die Häuser ist er so etwas wie eine grüne Insel im dicht bebauten Prenzlauer Berg. Schon bald soll das Wohnquartier Richtung Nordosten erweitert werden.

Bereits vor einiger Zeit machte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) noch unbebaute Flächen am Rande des Wohnquartiers sowie die stillgelegte Fläche des früheren Güterbahnhofs Greifswalder Straße als sogenannte Wohnungsbaupotentialflächen aus. Vor fünf Jahren wurde vom Eisenbahnbundesamt ein „Freistellungsbescheid für Bahnbetriebszwecke gemäß Allgemeinem Eisenbahngesetz“ für das einstige Güterbahnhofsgelände erteilt. Wenige Monate später stellte ein Investor beim Bezirksamt bereits eine Bauvoranfrage. Er plante, eine massive Bebauung mit über fünfzig Wohnhäusern. Das Bezirksamt beschied diese Bauanfrage seinerzeit negativ. Doch was ist an Baumasse auf der Fläche vertretbar?

Das sollte nun in einer Machbarkeitsstudie herausgefunden werden. In Auftrag gegeben wurde sie vom Bezirksamt und von Grundstückseigentümern aus diesem Gebiet. Im zuvor erarbeiteten integrierten Stadtentwicklungskonzept für den Ernst-Thälmann-Park waren schon mal die Rahmenbedingungen für die Machbarkeitsstudie fixiert worden: Entlang der Bahngleise sollte zum einen ein öffentlicher Grünzug entstehen. Weiterhin ist Wohnungsneubau geplant. Schließlich sollte die Machbarkeitsstudie ausloten, wo und wie der Campus der Grundschule am Planetarium erweitert werden kann.

Seit Anfang 2015 wurde ein Verfahren durchgeführt, dass eigentlich eine Mischung aus einem kleinen städtebaulichen Wettbewerb und einer Machbarkeitsstudie war. Zum einen stellten Architekten Entwürfe vor, wie auf den Flächen gebaut werden könnte. Zum anderen stimmten sich Fachämter zu Themen, wie Lärmschutz, Gebäude- und Geländehöhe und auch zu Dankmalschutzfragen ab.

Aus mehreren Varianten, die schließlich vorlagen, wurde eine Vorzugsvariante ausgewählt. Diese wird nun als Masterplan verwendet. „Wesentliche Elemente der Vorzugsvariante sind ein breiter Grünzug zwischen Prenzlauer Allee und Greifswalder Straße, ein Schulcampus mit einer künftig fünfzügigen Grundschule und einer Kita sowie Geschosswohnungsbau mit 600 Wohnungen“, erklärt Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/ Die Grünen).

Etwa 400 der Wohnungen sollen von privaten Investoren gebaut werden. Weitere 200 wird die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobag errichten. Insgesamt 300 der Wohnungen müssen zu sozialverträglichen Mieten gebaut werden. Das ist in städtebaulichen Verträgen mit den Bauherren zu vereinbaren. Weiterhin ist der Bau eines Hotels im Bereich an der Greifswalder Straße möglich, und schließlich soll an der Greifswalder Straße, quasi als neuer Eingang zum Ernst-Thälmann-Park, ein Stadtplatz entstehen. An diesem könnten weitere neue Handels-, Gastronomie und Dienstleistungseinrichtungen gebaut werden.

Nach Vorstellung der Machbarkeitsstudie stehen nun vertiefende Untersuchungen an. Danach ist ein sogenannter Rahmenplan fertigzustellen. Schließlich muss ein Bebauungsplanverfahren mit Bürgerbeteiligung auf den Weg gebracht werden. Erst wann das Bezirksamt diesen Bebauungsplan beschlossen hat, gibt es Baurecht auf dem einstigen Güterbahnhofsgelände an der Greifswalder Straße. BW

Als pdf-Datei herunterzuladen ist die Machbarkeitsstudie von bit.ly/1TKYUSJ.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 238× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.000× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.143× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.031× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.