Bewegte Bilder im Kunstraum Fuge
Vorgeschmack auf das Kunstfestival artspring

Im großen Schaufenster der Heinrich-Böll-Bibliothek ist auch in diesem Jahr eine Ausstellungsreihe zu erleben. Kuratorin Vanessa Cardui hat zur ersten Ausstellung Video- und Installationskünstlerinnen eingeladen. | Foto: artspring Berlin/ Ralph Bergel
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Vor einem Jahr wurde der Raum hinter dem großen Schaufenster der Heinrich-Böll-Bibliothek in der Greifswalder Straße 87 zum Kunstraum Korn. In diesem Jahr heißt er Fuge.

Einige Wochen lang zeigten dort 2021 mehrere Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Couleur ihre Arbeiten. In diesem Jahr werden in ihm in einer Ausstellungsreihe „Bewegte Bilder“ präsentiert. Alle Arbeiten, die in dieser Reihe gezeigt werden, entstanden eigens für diesen Raum. Der Name Fuge hat dabei eine doppelte Bedeutung: Er benennt zum einen den Zwischenraum zwischen zwei Bauteilen, zum anderen ein kontrapunktisches Kompositionsprinzip, in dem Themen variiert werden. Und das passt: Denn in diesem Zwischenraum zwischen Fensterglas und Innenraum werden künstlerische Installationen präsentiert, die jeweils „eine Komposition aus mehreren Positionen in diesem begrenzten Raum miteinander verschränken“, wie Vanessa Cardui erklärt. Sie verantwortet als Kuratorin die Ausstellungsreihe 2022 im Kunstraum.

Vanessa Cardui wird eine kuratorische Antwort auf eine Zeit geben, in der „reale Raumerfahrungen durch ein digitales Zwischenreich aus Handybildern und Videomeetings beinahe in Gänze ersetzt“ wurden. Sie präsentiert Künstlerinnen und Künstler, die mit der Visualisierung von Bewegung arbeiten wie mit Körperbewegungen, figurativen Moves, mit Farb- und Konturspielen, und zwar in Konfrontation zueinander, im Wechselspiel, in Überlagerung und gegenseitiger Verfremdung. In den insgesamt vier Gruppenausstellungen werden filmische Arbeiten, Animationen, Mobiles und dynamische Installationen internationaler Künstler zu sehen sein.

Den Anfang macht bis zum 28. April eine Ausstellung der Künstlerinnen Kuesti Fraun (Filmemacherin), Elma Riza (Performerin und Videokünstlerin) und Irina Novarese (interdisziplinäre Installationskünstlerin). Diese drei beschäftigen sich mit dem Thema „Bewegung – Raum und Grenzen“. Sie gehen den Fragen nach: Durch Bewegung wird die Wahrnehmung eines Raumes verändert. Welche Rolle spielen Grenzen in dieser Hinsicht? Sind es wirkliche Barrieren, sind es auf einer Karte gezogene Linien, sind es natürliche Gegebenheiten? Wer schafft die Grenzen, wer scheitert an ihnen? Welche Rolle spielt der Zufall? Was ist Choreografie?

Die Ausstellung, die jederzeit besichtigt werden kann, ist ein Projekt des Teams von artspring Berlin in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Bibliothek. Sie ist außerdem ein Vorgeschmack auf das diesjährige artspring- Berlin-Kunstfestival in Pankow, das im Mai und Juni unter dem Motto „Der Mythos ist hin“ stattfinden wird.

Weitere Informationen unter www.artspring.berlin.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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