Jeder Todesfall wird genau geprüft
2022 starben in Reinickendorf ein Radfahrer und drei Fußgänger im Straßenverkehr

Ein weißes Fahrrad erinnert an der Kreuzung Gotthard- und Teichstraße an den an dieser Stelle am 17. August gestorbenen Radfahrer. | Foto: Thomas Frey
  • Ein weißes Fahrrad erinnert an der Kreuzung Gotthard- und Teichstraße an den an dieser Stelle am 17. August gestorbenen Radfahrer.
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Bis zum 19. Dezember sind in Reinickendorf vier Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Die Unglücksfälle ereigneten sich innerhalb weniger Wochen im Juli und August. Dabei starben starben drei Fußgänger und ein Radfahrer.

Ein weißes Fahrrad erinnert bis heute an den tödlichen Radunfall an der Kreuzung Gotthard- und Teichstraße am 17. August. Der 56 Jahre alte Mann wurde von einem Lkw erfasst. Es war der einzige der vier Todesfälle, so Regina Riemschneider, Leiterin der Berliner Verkehrsunfallkommission bei einer Anhörung im Verkehrsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), bei dem die Verkehrssituation für den tödlichen Zusammenstoß mitverantwortlich gemacht werden kann.

Die Verkehrsunfallkommission setzt sich unter anderem aus Vertretern der Senatsverkehrsverwaltung und den Bezirken zusammen und beschäftigt sich mit bekannten Unfallschwerpunkten in Berlin und wie sie entschärft werden können. Außerdem untersucht das Gremium nach jedem Unfall mit Todesfolge, ob die Verhältnisse vor Ort dafür verantwortlich gemacht machen können und ob menschliches oder vielleicht auch ein technisches Versagen vorliegt.

Beim Fahrradunfall an der Gotthard- und Teichstraße lasse sich das nicht so einfach beantworten, erläuterte Regina Riemschneider. Der Radweg sei allerdings veraltet und ein Umbau dringend notwendig. Wenn die Verkehrsunfallkommission zu so einer Entscheidung gelangt, muss sie auch umgesetzt werden. Fraglich ist allerdings, in welchem Zeitraum. Bei besonders gefährlichen Verkehrslagen habe das sehr schnell passieren, sagte die Kommissionsleiterin. Bei anderen könne das aber auch rund ein Jahr dauern. Abgesehen davon konnte im Zuge der Ermittlungen festgestellt werden, dass die Autos in diesem Bereich häufig zu schnell unterwegs sind. Dem soll jetzt mit mehr Polizeikontrollen und dem Aufstellen von Blitzern entgegengewirkt werden.

„Individuelles Fehlverhalten“, so die Bewertung der Kommission, führte dagegen zum Tod der drei Fußgänger. Am 8. Juli steuerte eine Autofahrerin offensichtlich ungebremst auf den Vorplatz des S-Bahnhofs Hermsdorf zu und kollidierte dort mit einer Sitzbank. An der Bank wartete eine Frau, die durch den Zusammenstoß so schwer verletzt wurde, dass sie vier Tage später ihren Verletzungen erlag. Am 19. August erfasste ein Lkw eine Fußgängerin beim Einbiegen von der Veith- in die Berliner Straße. Die Frau erlag ihren Verletzungen. Am 23. August schließlich kam es zu einem tödlichen Fußgängerunfall an der Kreuzung Markstraße/Pankower Allee/Residenzstraße, als ein Mann plötzlich auf die Fahrbahn gestürzt war und eine Autofahrerin ihn überfuhr, die auf der Residenzstraße unterwegs war.

Mehr Informationen zu allen Verkehrsunfällen mit Todesfolge im Jahr 2022 in Berlin findet man im Internet auf bwurl.de/18ry.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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