Kritik an Begegnungszone

Schöneberg. Es ist etwas heikel, Kritik an einem Projekt zu üben, das man selbst für gut heißt. Die SPD tut es trotzdem. „Begegnungszone Maaßenstraße nachbessern“, lautet ihre Forderung.

„Trotz grundsätzlicher Zustimmung zu dem Projekt sind Nacharbeiten dringend erforderlich“, verlangt die sozialdemokratische Bezirksverordnete Annette Hertlein. Die Begegnungszone zwischen Winterfeldt- und Nollendorfplatz wurde als erste von drei Zonen in Berlin im Oktober vergangenen Jahres eröffnet. Für den Umbau der Bergmannstraße in Kreuzberg hat das Bürgerbeteiligungsverfahren begonnen. Der Checkpoint Charlie wird voraussichtlich von 2018 an umgestaltet.

Die Nachbarschaft in dem Schöneberger Kiez sieht die Begegnungszone überwiegend kritisch. Annette Hertlein, die für das Abgeordnetenhaus kandidiert, weiß vom Ärger über fehlende Fahrradspuren und zu enge Fahrbahnen, die auch noch von Falschparkern blockiert würden. Viele Anwohner hielten die Aufenthaltszonen für ungemütlich.

Vieles läuft nicht so, wie es sich die Macher der Zone für ein einvernehmliches Miteinander von Fußgängern, Radlern und Autofahrern vorgestellt hatten. Das Blindenleitsystem bewirkt im Augenblick eher das Gegenteil. Es ist gefährlich für sehbehinderte Menschen. Die hinzugewonnenen freien Flächen werden von Skatern genutzt. Baustadtrat Daniel Krüger (CDU), kein ausgewiesener Anhänger der Begegnungszone, sagt, die montierten Edelstahlbänke würden nicht gerade zum Sitzen und Verweilen einladen.

Im Sommer will der federführende Senat die Begegnungszone erstmals begutachten und bewerten. Daten zum Verkehr und zur wirtschaftlichen Situation der Gewerbetreibenden nach der Umgestaltung der Maaßenstraße werden gesammelt. Die Untersuchung erstreckt sich zudem auf Erfahrungen Behinderter. Die Begegnungszone Maaßenstraße sei von besonderer Bedeutung für die „Fußverkehrsstrategie“ des Landes Berlin, sagt Annette Hertlein und fordert die Einbindung der Bürger in die geplante Evaluation. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

19 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 265× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 94× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.