Sport als starker Motor der Integration

Sport ist ein starker Motor der Integration, wie es wieder beim Welcome-Cup des 1. FC Schöneberg zu erleben war. | Foto: 1. FC Schöneberg 1923 e.V.
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Schöneberg. „Das war eine tolle Angelegenheit für uns, aber vor allem für die Flüchtlinge“, sagte später Ayhan Bilek gegenüber der Fachzeitung „Fußball-Woche“.

Der Trainer der ersten Herrenmannschaft des 1. FC Schöneberg 1913 darf stolz sein. In nur zwei Wochen hat er ein Turnier für und mit Flüchtlingen organisiert. Der „Welcome-Cup“ unter dem Motto „Sei mit dabei“ fand am 28. März, dem diesjährigen Ostermontag, auf dem grünen Rasen am Vorarlberger Damm statt. Neben Spielern der Herrenmannschaften sowie der A- und B-Junioren nahmen rund 40 junge Albaner, Afghanen, Syrer und Iraker im Alter von 16 bis 24 Jahren begeistert teil. Sie kamen aus Flüchtlingsunterkünften in Wilmersdorf, Neukölln und Friedrichshain. Viele von ihnen hätten keinen Kontakt mehr zu ihren Familien in den Krisen- und Kriegsgebieten und seien hier ganz auf sich alleine gestellt, erzählt der Vereinsvorsitzende, Hans-Dieter „Bolle“ Beuthin.

Den Kontakt zwischen dem Schöneberger Traditionsverein und den Flüchtlingen hatte das Unternehmen Nike hergestellt. Dessen „Charity-Event“-Abteilung hat schon einige Erfahrung mit Veranstaltungen dieser Art gesammelt. Und es traf sich gut, dass 1. FC Schöneberg-Trainer Ayhan Bilek Mitarbeiter des Sportartikelherstellers ist. Er konnte seine Kollegen für die Idee begeistern.

Überhaupt sei der „Welcome-Cup“ nur dank der Kooperation mit dem Unternehmen möglich gewesen, betont Hans-Dieter Beuthin. Nike habe den Flüchtlingen Trikots und Fußballschuhe geschenkt. Andere Aktive aus dem Verein spendeten reichlich Obst, Brot, türkische Pizza und Getränke für Erfrischung und Stärkung der sechs gemischten Fußball-Teams während des Ostern-Turniers.

„Der Verlauf der Veranstaltung war äußerst harmonisch“, freut sich Vereinschef Beuthin. Seinem Verein sei es darum gegangen, den jungen Flüchtlingen eine Abwechslung zum oft drögen Alltag in den Unterkünften zu bieten. Sport sei zudem ein starker Motor für die Integration, sagt Hans-Dieter Beuthin. „Der 1. FC Schöneberg fühlt sich moralisch verpflichtet, für Flüchtlinge etwas zu tun“, fügt Silvia Kiergaßner, die stellvertretende Vereinsvorsitzende und neue 1. Jugendleiterin hinzu.

Selbstverständlich kann der Verein auch einen Nutzen für sich aus solchen Aktionen ziehen. Er findet talentierten Nachwuchs. Trainer Bilek hatte während des Turniers ein waches Auge auf ihn. Der Verein setzt alles daran, junge Talente unter den Flüchtlingen in den Mannschaften trainieren und spielen zu lassen. „Hier ist unser Jugendtrainer Nevzat Güzel sehr engagiert“, sagt Hans-Dieter Beuthin.

Inzwischen hat die Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Hotel Präsident gegenüber dem Wissensverein Urania Berlin Kontakt mit dem 1. FC Schöneberg aufgenommen. 61 Mädchen und Jungen haben Lust, im Verein Fußball zu spielen. Dafür seien noch einige bürokratische Hürden zu nehmen, so Hans-Dieter Beuthin.

Auf jeden Fall will der Fußballclub die entstandenen Kontakte zu den Flüchtlingsunterkünften pflegen und festigen. Für den Herbst ist der nächste Welcome-Cup geplant. KEN

Mehr dazu auf www.1fcschoeneberg.de.
Sport ist ein starker Motor der Integration, wie es wieder beim Welcome-Cup des 1. FC Schöneberg zu erleben war. | Foto: 1. FC Schöneberg 1923 e.V.
Sie haben ein Herz für Flüchtlinge: die Vorsitzenden des 1. FC Schöneberg 1913, Silvia Kiergaßner und Hans-Dieter "Bolle" Beuthin. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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