Schulamt befürchtet Negativranking
Behörde machte Geheimnis aus Anmeldezahlen an weiterführenden Schulen

Inzwischen müssten alle künftigen Siebt- in manchen Fällen auch Fünftklässler wissen, welche Schule sie nach den Sommerferien besuchen werden. Wochenlang aber wehrte sich das Schulamt, Zahlen zur Verteilung zu nennen.

Die Vergabe ist erfolgt und wie immer gab es Sekundarschulen und Gymnasien, die sehr viele Anmeldungen hatten und andere, bei denen es zunächst mehr Plätze als Bewerber gegeben hat. Zahlen wollte das Schulamt Spandau zunächst nicht nennen. Dies biete „keinen erkennbaren Mehrwert“, sondern berge im Gegenteil „eher das Risiko undifferenzierter Negativrankings“, hieß es zur Begründung. Auch auf den Hinweis, dass das Spandauer Volksblatt nur die Schulen mit besonders hohen Anmeldezahlen erwähnen wollte, rückte das Schulamt nicht von seiner Haltung ab. „Unsere Einschätzung ist, dass gerade auch die zahlenmäßige Herausstellung der besonders stark übernachgefragten Schulen dazu führt, dass alle anderen nicht genannten Schulen in den Schatten gedrängt und in der öffentlichen Wahrnehmung als weniger beliebt gleich weniger gut betrachtet werden.“ Das könne sich wiederum negativ auf die kommenden Anmeldungen auswirken.

Schulstadträtin Dr. Carola Brückner (SPD) hat aber jetzt am 5. Juli im Rahmen einer Großen Anfrage der Grünen-Fraktion zumindest die Zahlen der angesagten Schulen in Spandau nennen müssen. Spitzenreiter bei den Sekundarschulen ist die Martin-Buber-Oberschule. Auf die 156 zur Verfügung stehenden Plätze hat es 331 Anmeldungen gegeben. Die Oberschule findet sich sogar auf Platz acht im berlinweiten Ranking der Sekundarschulen.

Bei der Carlo-Schmid-Oberschule waren es 248 Bewerbungen bei ebenfalls 156 Plätzen. Die Bertolt-Brecht-Oberschule konnte 208 Kinder aufnehmen, 248 wollten dorthin und die Heinrich-Böll-Oberschule hatte bei 182 Plätzen, 203 Anmeldungen. 120 Interessenten hatte die Schule an der Jungfernheide, 96 fanden Aufnahme.

Geringere Abstände zwischen Angebot und Nachfrage gab es bei den Gymnasien. Das Kant-Gymnasium verzeichnete 128 Plätze bei 133 Bewerbern. Ebenso viele wollten auf das Hans-Carossa-Gymnasium, dort waren 122 Plätze vorhanden.

Insgesamt gab es für das kommende Schuljahr rund 2035 Anmeldungen mit Erstwunsch für eine weiterführende Schule in Spandau: 1385 entfielen auf die Sekundarschulen, 650 auf die Gymnasien.

Knapp 90 Prozent aller Schülerinnen und Schüler konnten an einer ihrer drei angegebenen Wunschschulen aufgenommen werden. In 32 Fällen seien wegen fehlender Kapazitäten in Spandau Schulplatzangebote an drei Gymnasien in Charlottenburg gemacht worden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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