Giftköderatlas ist online: Plattform bietet Hundehaltern Infos über Fundorte

Mischling Pedro hat schon einmal einen vergifteten Köder verschluckt – und knapp überlebt. Seine Besitzerin ist nun aber immer auf der Hut und findet den Giftköderatlas sehr hilfreich. | Foto: Berit Müller
  • Mischling Pedro hat schon einmal einen vergifteten Köder verschluckt – und knapp überlebt. Seine Besitzerin ist nun aber immer auf der Hut und findet den Giftköderatlas sehr hilfreich.
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Spandau. Seit drei Jahren haben sich die beiden Spandauer CDU-Politiker Kai Wegner und Thorsten Schatz für den „Giftköderatlas Berlin“ eingesetzt – nun ist er da: Am 1. August präsentierte Senator Thomas Heilmann (CDU) das Projekt der Öffentlichkeit.

Für Hundebesitzer ist es mit das Schlimmste, das ihrem Vierbeiner passieren kann: Beim täglichen Auslauf findet das Haustier ein vermeintliches Leckerli – frisst es und schluckt einen giftigen, mit Glasscherben, Nägeln oder anderem gefährlichen Inhalt gefüllten Köder. Oft unbemerkt und nicht selten mit tödlicher Folge. Immer wieder gehen bei der Berliner Polizei Hinweise über Funde von vergifteten Lockmitteln ein. Entdeckt von Hundehaltern in Grünanlagen, Parks, an Straßen. So gab es im Frühjahr in der Zitadellenstadt innerhalb einer Woche mehrere Fälle in Staaken und in der Siedlung Spandauer Scholle.

Die Onlineplattform www.berlin.de/giftkoederatlas informiert jetzt über aktuelle Funde in den Bezirken – so können Hundebesitzer betroffene Gegenden meiden – und sie bietet die Möglichkeit, selbst welche zu melden. Der Berliner Tierschutzbeauftragte, bei dem das Projekt angesiedelt ist, prüft sämtliche Eingaben. Anschließend beauftragt er das jeweils zuständige Bezirksamt, die gefährlichen Happen zu beseitigen, falls das noch nicht geschehen ist. Auf der Webseite heißt es, dass die Einträge nach 14 Tagen gelöscht würden, da die Giftköder bis dahin entfernt sein müssten.

Den Austausch der Behörden verbessern

Der Spandauer Bundestagsabgeordnete Kai Wegner und der Bezirksverordnete Thorsten Schatz engagieren sich schon lange im Kampf gegen die kriminellen Taten einzelner Hundehasser – seit April 2015 mit ihrem „Giftköderalarm Berlin“, der in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter auf konkrete Funde hinweist. Der Giftköderatlas auf der Senatsseite war ihnen aber noch wichtiger. „Der Atlas soll nicht nur eine Plattform fürs Melden von gefundenen Ködern sein, sondern auch die Stelle im Land Berlin, bei der alle Informationen zum Thema zusammenlaufen“, erklärt Thorsten Schatz. „Wir wissen, dass es in der Stadt etliche Stellen gibt, die zwar die Hinweise sammeln, diese aber für sich behalten.“ Der zentrale Atlas ermögliche nun auch einen Austausch unter den zuständigen Behörden: Polizei, Veterinär-, Grünflächen- und Ordnungsämter, Tierschutzbeauftragte.

„Wir möchten die Berliner davor warnen, dass es die Köder gibt und dass es auch für Kinder gefährlich ist, sie aufzuheben", sagte der Senator für Justiz und Verbraucherschutz Thomas Heilmann beim Projektstart am 1. August. Außerdem solle der neue Dienst die Strafverfolger unterstützen.

Thorsten Schatz und Kai Wegner wollen aber auch ihren Giftköderalarm in den sozialen Medien weiter betreiben. „Wir werden die Einträge von berlin.de bei uns übernehmen und damit für eine enge Verzahnung sorgen“, sagt Schatz. 139 Funde habe der Alarm seit April 2015 gemeldet. bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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