Ein Problem, aber keine Lösung in Sicht
Klagen über mangelnde Vielfalt beim Lebensmittelangebot in der Altstadt
In der Altstadt gibt es Fachgeschäfte aller Art. Auch viele Lokale und andere Verköstigungsstätten, aber nur einen Lebensmittel-Nahversorger mit Vollsortiment. Gerade ältere Spandauer vermissen einen Discounter in fußläufiger Entfernung.
Der einzige Lebensmittelladen heißt Edeka, befindet sich am Markt, ist relativ klein, aber fast immer gut besucht. Bis Herbst vergangenen Jahres existierte auch noch die Lebensmittelabteilung bei Karstadt. Die war sehr groß, aber meist wenig frequentiert.
Keine Lebensmittel mehr bei Karstadt,
Real in den Spandau Arcaden geschlossen
Schon vor dem Ende des Karstadt-Angebots gab es immer wieder Klagen über zu wenig Supermärkte oder Discounter in der Altstadt. In den vergangenen Wochen machten Leser des Spandauer Volksblatts erneut auf dieses Problem aufmerksam. Auch mit Verweis darauf, dass der bisherige Real-Markt in den Spandau Arcaden ebenfalls seit Ende 2020 geschlossen ist und derzeit umgebaut wird.
Es sind vor allem ältere Menschen, die sich als Leidtragende sehen. Ohne Auto und auch nicht mehr durchgehend gut zu Fuß, seien sie auf Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe angewiesen. Das alles ist auch dem Altstadtmanagement bekannt. Eine Lösung erweist sich allerdings weiter als schwierig.
Oft sind die Ladenflächen
in der Altstadt zu klein
Zum einen schon deshalb, weil natürlich jeder Eigentümer einer Gewerbefläche nach seinen eigenen Vorstellungen vermieten kann, erinnert das Altstadtmanagement. Auf eine entsprechende Nutzung bei freien Flächen könne nur indirekt eingewirkt werden Das passiere ebenso wie der Versuch, Supermarktbetreiber zum Einrichten einer Dependance in der Altstadt zu animieren. Sie hatten aber bisher wenig Aussicht auf Erfolg, weil es ein grundsätzliches Problem gibt. Denn die Ladenareale in der Altstadt sind – sofern überhaupt vorhanden – zu klein, als dass sie für Lebensmittelketten lukrativ wären. Spätestens bei der aufgerufenen Quadratmeterzahl schwinde das Interesse. Dazu kämen dann noch Fragen wie etwa mögliche Investitionen für einen Umbau oder ob die Anlieferung großer Mengen an Waren ohne Weiteres möglich ist.
Als einzige Fläche, wo ein Nahversorger eventuell möglich wäre, biete sich derzeit nur das Karstadt-Untergeschoss an. Das werde auch versucht. Aber bisher noch ohne Ergebnis.
Dezentraler einkaufen?
Ansonsten bleibe vor allem der Hinweis auf das vorhandene, wenn auch außer bei Edeka dezentrale Lebensmittelsortiment in der Altstadt: Es gibt dort Obst- und Gemüsehändler ebenso wie Geschäfte für Back- oder Wurstwaren. Und nicht zu vergessen an vier Tagen in der Woche den Markt auf dem Markt und an weiteren zwei vor dem Rathaus.
Der ehemalige Real in den Spandau Arcaden soll übrigens im Oktober wieder eröffnen. Einziehen werde dort dem Vernehmen nach ebenfalls Edeka.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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