Spandauer Geschäfte bevorzugt: Bezirk legt Zentren- und Einzelhandelskonzepts vor

Im Nahversorgungszentrum Kaufmitte in Siemensstadt hat sich schon einiges getan, das Einzelhandelskonzept konstatiert in puncto Angebotspalette und Attraktivität dennoch Handlungsbedarf – wie in den meisten Zentren. | Foto: Berit Müller
2Bilder
  • Im Nahversorgungszentrum Kaufmitte in Siemensstadt hat sich schon einiges getan, das Einzelhandelskonzept konstatiert in puncto Angebotspalette und Attraktivität dennoch Handlungsbedarf – wie in den meisten Zentren.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Spandau. In fast allen Bezirken liegen seit geraumer Zeit Einzelhandelskonzepte vor – jetzt hat auch Spandau eines erstellen lassen. Das Gutachten informiert über die Versorgungslage und -lücken, analysiert das Kaufverhalten, weist Potenziale und Handlungsbedarf auf.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse des aktuellen Zentren- und Einzelhandelskonzepts: Die Spandauer kaufen überwiegend und gern in ihrem Bezirk ein. Etwas mehr als 80 Prozent geben ihr Geld in den Geschäften der Zitadellenstadt aus – vor allem für Lebensmittel und Drogerieartikel, aber auch für Heimwerker- und Gartenbedarf, Elektrogeräte oder Kleidung. Dabei sind es nicht nur die großen Zentren, die von der leicht überm Berliner Durchschnitt liegenden Kaufkraft der Havelstädter profitieren. So begeben sich etwa zwei Drittel der Besucher der Spandau Arcaden im Anschluss noch in die Altstadt, um dort in den Geschäften zu stöbern.

2013: Startschuss mit Haushaltsbefragung

Das Einzelhandelskonzept stützt sich auf unterschiedliche Erhebungen: Schon im Jahr 2013 hat das vom Bezirksamt beauftragte Büro Dr. Lademann & Partner mit einer Haushaltsbefragung begonnen, es folgte eine Bestandsaufnahme der Spandauer Zentren und Geschäfte, ein Arbeitskreis und Expertengespräche lieferten weitere Daten. 40.000 Euro aus seinem Etat hat der Bezirk fürs Gutachten der Unternehmensberater berappt, nicht unbedingt freiwillig. „Die Aufforderung kam von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung“, sagt Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) der auch für die Wirtschaftsförderung zuständig ist. „Aus Kosten- und Kapazitätsgründen waren wir einer der letzten Bezirke ohne Einzelhandelskonzept.“

Rund 327.500 Quadratmeter Verkaufsflächen hat der Bezirk aktuell und damit laut Gutachten noch zwischen 50.000 und 75.000 Quadratmetern an Potenzial. Etwa ein Fünftel der Gesamtfläche liegt im Spandauer Zentrum, umfasst die Altstadt und schließt die Spandau Arcaden ein. Auch dort gibt es noch einen Entwicklungsrahmen: Auf bis zu 17.000 Quadratmetern könnten weitere Geschäfte entstehen – überwiegend, aber nicht nur auf dem alten Postgelände. Über Sortimente und Segmente müsse dabei noch geredet werden, sagt Stadtrat Röding und weist auf den Nutzen des Gutachtens hin. „Das Einzelhandelskonzept ist Grundlage für die Entwicklung des Postgeländes – und bietet der Verwaltung eine Hilfestellung bei ihren Entscheidungen.“

Aber nicht nur der Altstadt, auch den Nahversorgungszentren in den Orts- und Stadtteilen widmet sich das Konzept – Handlungsbedarf in puncto Angebotspalette, Modernität, Attraktivität und Aufenthaltsqualität haben die Gutachter für nahezu sämtliche Zentren konstatiert: Ob in der Siemensstadt mit dem Shopping-Center Kaufmitte, am Brunsbütteler Damm/Magistratsweg, in Haselhorst oder in der Neustadt. Gleiches gilt für die Ortsteilzentren Kladow, Wilhelmstadt, Streitstraße und Obstallee.

Die Zukunft des Spandauer Einzelhandels bewerten die Gutachter indes optimistisch. Nicht zuletzt dank wachsender Einwohnerzahlen werde auch das Nachfragepotenzial in Spandau steigen – bis zum Jahr 2020 um 32 Millionen Euro auf etwa 1,08 Milliarden Euro. bm

Im Nahversorgungszentrum Kaufmitte in Siemensstadt hat sich schon einiges getan, das Einzelhandelskonzept konstatiert in puncto Angebotspalette und Attraktivität dennoch Handlungsbedarf – wie in den meisten Zentren. | Foto: Berit Müller
Auch in der Fußgängerzone der Altstadt gibt es laut Gutachten noch Entwicklungspotenzial. | Foto: Berit Müller
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 97× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 76× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 169× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 564× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.