Heiraten an einem magischen Datum
Im Bezirk bleibt Ansturm zum „Schnapszahl-Datum“ aus

In Steglitz-Zehlendorf spielen Schnapszahl-Hochzeitstermine keine Rolle.  | Foto: pixabay
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Viele Paare geben sich an einem besonderen Datum das Ja-Wort. 2020 hat davon mehrere im Angebot. Vor allem jetzt im Februar ist die Nachfrage in den Berliner Standesämter für einen der besonderen Tage groß.

Doch die Standesämter sagen nicht immer „Ja“. Weil zum Beispiel der 2. Februar – in Zahlen: 02.02.2020 – auf einen Sonntag fiel, gab es in Berlin an diesem Tag keine Eheschließungen. Aber auch für den 22.02.2020 hat das Standesamt Steglitz-Zehlendorf keine Termine vergeben. Denn der Tag fällt auf ein Sonnabend. Weil in Steglitz-Zehlendorf nur an jedem ersten Sonnabend im Monat Ehen geschlossen werden, fällt dieser Termin flach. Aber, so teilte Stadtrat Michael Karnetzki auf Anfrage der Berliner Woche mit, es hätte im vergangenen Halbjahr auch keinerlei Anfragen für diesen Termin gegeben. Es bestand also kein Grund, an diesem Sonnabend Termine für Eheschließungen anzubieten.

Der nächste „magische“ Tag für Heiratswillige fällt auf den 20.02.2020. Für den Donnerstag hatte sich das Standesamt Steglitz-Zehlendorf zwar auf eine verstärkte Nachfrage vorbereitet, doch der Ansturm blieb aus, so Michael Karnetzki. „Für den 20.02. haben wir erst im Laufe der zurückliegenden zwei Wochen den letzten verbliebenen Termin vergeben. Von einer großen Nachfrage kann daher nicht gesprochen werden“, sagt er. Immerhin gibt es für den 20. Februar mehr Eheschließungen als sonst. „Wir haben für diesen Tag sechs Termine bereitgestellt und vergeben. Zwei mehr als an einem normalen Donnerstag.“

Ein besonderes Datum ist in diesem Monat auch der 29. Februar, denn  dieses Jahr ist ein Schaltjahr. Theoretisch wäre eine Hochzeit im Bezirk möglich, doch bisher hätte es keine einzige Anfrage gegeben, so Karnetzki. „Möglicherweise halten es die Brautpaare für keine attraktive Aussicht, nur alle vier Jahre Hochzeitstag feiern zu können“, vermutet der Stadtrat.

Insgesamt habe man im Steglitz-Zehlendorfer Standesamt festgestellt, dass es in etwa ebenso viele Brautpaare gibt, die an einem normalen Datum heiraten möchten und besondere oder lustige Hochzeitstermine eher meiden. So ist auch Freitag, der 13. – von dem es in diesem Jahr einen im März und einen im November gibt – nicht besonders beliebt bei Heiratswilligen. Unterm Strich gibt es im Bezirk an solchen Tagen im Schnitt weder mehr noch weniger Termine als an einem „normalen“ Datum.

Dass die „magischen“ Februar-Termine nicht besonders nachgefragt sind, mag auch daran liegen, dass eben Februar ist. „Die Eheschließungen häufen sich in der Regel in den warmen Monaten“, sagt Michael Karnetzki. Meistens steige die Nachfrage ab Ostern und klinge im Oktober wieder ab. Am liebsten werde auch an einem Freitag oder am Tag vor einem langen Wochenende oder Feiertag geheiratet. Genauso attraktiv sind Brückentage. Zum Beispiel ist der Donnerstag vor Karfreitag schon ausgebucht und auch die Termine am Freitag nach Himmelfahrt werden erfahrungsgemäß schnell vergeben sein. „Das zeigt, dass die meisten Brautpaare eher angenehme logistische Umstände anstreben und weniger ein leicht zu merkendes Schnapszahl-Datum“, sagt Karnetzki.

Im Bezirk können sich Paare in der Hochzeitsvilla, im Rathaus Zehlendorf und im Gutshaus Steglitz trauen lassen. Das Mittelmeerhaus im Botanischen Garten steht aufgrund von Bauarbeiten erst wieder im Jahr 2021 für Trauungen zur Verfügung.

In Steglitz-Zehlendorf spielen Schnapszahl-Hochzeitstermine keine Rolle.  | Foto: pixabay
In der Hochzeitsvilla in Zehlendorf geben sich die meisten Brautpaare im Bezirk das Ja-Wort.  | Foto: Ulrike Martin
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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