Abriss im September
An der Mudrastraße verschwindet die Seniorenwohnanlage
Lange wurde um den Bestand der bezirklichen Seniorenwohnanlage in der Mudrastraße diskutiert. Die Wohnungen für Senioren weiter zu betreiben, konnte der Bezirk finanziell nicht mehr leisten.
Anfang des Jahres übertrug das Bezirksamt die Häuser an die Degewo. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft plant nun den Abriss der Häuser. Noch sind 20 Wohnungen von insgesamt 113 Wohnungen bewohnt. Ein Großteil der Mieter ist nach Informationen der Degewo schon mit neuem Wohnraum versorgt worden. Auch die noch verbliebenen Mieter bekämen in den nächsten Wochen eine neue Wohnung. „Alle Betroffenen werden seitens der Degewo sehr eng betreut“, teilt Unternehmenssprecherin Isabella Canisius auf Anfrage der Berliner Woche mit. Mit den Bewohnern seien im Vorfeld des geplanten Neubaus Gespräche geführt und nach optimalen Lösungen gesucht worden.
Ab September soll es nun mit dem Abriss losgehen. Eine Sanierung sei sowohl aus technischen als auch wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll. Gleich nach den Abrissarbeiten soll der Neubau beginnen. Die Planungen sehen insgesamt 185 neue Wohnungen vor. Die Fertigstellung ist im Dezember 2020 geplant. Dann wird der überwiegende Teil der Wohnungen wieder für Senioren zur Verfügung stehen. „Mindestens aber sind wieder 113 Wohnungen als Seniorenwohnungen geplant“, sagt Canisius.
Für das Neubau-Vorhaben gelten die Richtlinien der Kooperationsvereinbarung mit dem Senat. Das bedeutet, dass mindestens die Hälfte der Wohnungen mit öffentlichen Fördermitteln zu günstigen Mieten angeboten werden.
Die Abgabe der bezirklichen Seniorenwohnhäuser ist schon 2015 mit der Stimmenmehrheit der schwarz-grünen Zählgmeinschaft in der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen worden. CDU und Grüne sahen im Verbleib der Wohnungen in bezirklicher Hand eine zu große ökonomische Belastung.
Der Gebäudekomplex an der Mudrastraße befindet sich seit Langem in einem desolaten Zustand. Allein die Kosten für die dringlichsten Sanierungsmaßnahmen wurden auf rund acht Millionen Euro geschätzt. Damit begründete das Bezirksamt die Abgabe der Häuser an die Berliner Immobilienmanagement (BIM), die mit der Vermarktung beauftragt war.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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