Sanierung des Victoria-Gewächshauses schreitet voran

Das Victoria-Gewächshaus gleicht einer archäologischen Ausgrabungsstätte. | Foto: bgbm
  • Das Victoria-Gewächshaus gleicht einer archäologischen Ausgrabungsstätte.
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Steglitz-Zehlendorf. Die Baustelle des Victoria-Gewächshauses gleicht derzeit einer archäologischen Ausgrabungsstätte. Basaltsteinstücke aus dem Jugendstil werden von Steinmetzen aufgearbeitet. Überall liegen nummerierte Teile.

Dort, wo früher die Seerose Victoria schwamm, ist jetzt ein großes, fast vier Meter tiefes Loch. Das Becken wurde abgerissen und das Gebäude komplett entkernt. Auch das Glasdach wurde in seine Einzelteile zerlegt, um die Stahlträger sanieren zu können. Zurzeit schützt eine riesige Plane die Baustelle.

Das Victoria-Gewächshaus war eines der größten Energieverschwender im Botanischen Garten und ist seit 2006 geschlossen. Nach der denkmalgerechten und energetischen Sanierung können Energiekosten von jährlich 200 000 Euro gespart werden und der Ausstoß von insgesamt 730 Tonnen CO-2 im Jahr vermieden werden.

Die Sanierung geht gut voran. Während der Bauarbeiten kommt es jedoch immer wieder zu störenden Überraschungen. So blockierten 1,5 Meter tiefe massive Betonfundamente die Arbeiten. Die Überbleibsel des ehemaligen Shops und des Cafés mussten mit Presslufthammer in kleinen Stücken abgestemmt werden. Derzeit wird im Innern die Wanne für das Victoriabecken mit 140 Quadratmeter Fläche aufgebaut und anschließend nach und nach das sanierte Dach wieder auf das Gewächshaus montiert. Wie schon im Großen Tropenhaus wird eine Fassaden- und Fußbodenheizung eingebaut. Spezialglas lässt genügend Licht für die sonnenhungrigen Pflanzen durch. Optisch wird das Gewächshaus dem historischen Grundriss und der ursprünglichen Gestaltung angenähert, die über Jahrzehnte durch zahlreiche Umbauten verloren gegangen war. Unter anderem werden die Beckenränder mit gebrannten weißen Ziegeln eingefasst, so wie es auf historischen Aufnahmen zu sehen ist.

Im nächsten Jahr soll die Sanierung abgeschlossen sein. Dann werden wieder tropische Wasserpflanzen zu bewundern sein. Von einer kleinen Brücke hat man den schönsten Blick in die Seerosenblüten. Geplant ist auch die Gestaltung eines Mangrovenbereichs. Unter dem Gewächshaus werden die Besucher in einem großzügigen Eingangsbereich mit Ausstellungsrondell empfangen. Erstmals werden auch tropische Meereswasseraquarien zu sehen sein.

Schon jetzt wird experimentiert und Pflanzen angezogen, damit das Gewächshaus nach Fertigstellung schnell wieder bepflanzt werden kann.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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