Im Schichtbetrieb durch die Krise
Die bezirkliche Verwaltung von Steglitz-Zehlendorf arbeitet derzeit nach einem Pandemieplan
Die Arbeit des Bezirksamtes und der Verwaltung geht auch in der Corona-Krise weiter. Allerdings zwingt das Virus zu besonderen Maßnahmen.
Die Flure im Rathaus Zehlendorf sind gespenstisch leer. Es sind kaum Besucher anzutreffen. Hinter den Bürotüren geht die Arbeit indes weiter. Allerdings anders als gewohnt. „Um in allen Büros den Mindestabstand gewährleisten zu können, haben wir gleich zu Beginn der Krise ein Schichtsystem eingeführt“, erklärt CDU-Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski. Ein Teil der Mitarbeiter arbeitet in den Ämtern, der andere zu Hause. Dann wird getauscht, zum Teil auch täglich. Dieses System funktioniere recht gut.
Das Bezirksamt reagierte auf die Ausnahmesituation mit einem Pandemieplan. Darin ist festgelegt, welche Anliegen bevorzugt behandelt werden und was zurückgestellt werden kann. In den Bürgerämtern zum Beispiel gibt es keine Terminsprechstunde mehr. Es wird nach einer Prioritätenliste gearbeitet. „Derzeit werden viele erweiterte Führungszeugnisse gebraucht für Menschen, die in Kliniken helfen wollen“, sagt Richter-Kotowski. Aber auch Passangelegenheiten werden zurzeit vorrangig bearbeitet. Innerhalb der Verwaltung werden besonders die systemrelevanten Bereiche unterstützt. Unter anderem sind Kollegen aus anderen Bereichen im Gesundheitsamt zur Verstärkung des Call Centers eingesetzt, um die vielen Anrufe besorgter Bürger entgegenzunehmen.
Und wie arbeitet das Bezirksamt unter den erschwerten Bedingungen? „Unsere wöchentlichen Sitzungen finden weiter als Präsenzsitzung statt. Zusätzlich treffen sich alle Stadträte freitags zu einer Sondersitzung mit dem Schwerpunkt Pandemie“, sagt die Bürgermeisterin. Selbstverständlich werde bei den Sitzungen auf Abstand geachtet und ein zusätzlicher Tisch ins Konferenzzimmer gestellt. „Wir haben auch über Videokonferenzen nachgedacht. Doch dafür sind die technischen Voraussetzungen bei uns nicht gegeben.“
Vieles wird jetzt aber auch am Telefon geklärt. Um trotz aller Einschränkungen für die Fragen der Bürger da zu sein, hat Cerstin Richter-Kotowski beispielsweise ihre Bürgersprechstunde im März erstmals am Telefon durchgeführt. „Das ging zwar nur mit Anmeldung, aber hat sehr gut geklappt und die Bürger konnten ihre Anliegen vorbringen.“
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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