Durstig im Bezirk unterwegs
CDU-Abgeordneter beklagt Mangel an Trinkwasserbrunnen

An vielen Stellen in der Stadt kann kostenlos Wasser getrunken werden. Schlusslicht bei der Anzahl der Wasserspender ist Tempelhof-Schöneberg. | Foto: Schilp
  • An vielen Stellen in der Stadt kann kostenlos Wasser getrunken werden. Schlusslicht bei der Anzahl der Wasserspender ist Tempelhof-Schöneberg.
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Das Berliner Grundwasser ist von guter Qualität. Es liegt also nahe, seinen Durst an einem der 187 Trinkbrunnen in der Stadt zu stillen. In Tempelhof-Schöneberg ist das allerdings schwierig: Hier stehen gerade einmal zwei Wasserspender an Straßen und Plätzen.

Lediglich auf dem Breslauer Platz in Friedenau und am Eingang zum Tempelhofer Feld am Te-Damm gibt es die kleinen Fontänen. Damit ist der Bezirk mit Abstand das Schlusslicht. Die meisten Brunnen, nämlich 29, hat Friedrichshain-Kreuzberg. Und selbst Treptow-Köpenick, das an vorletzter Stelle liegt, kann mit neun Exemplaren aufwarten. Diese Zahlen nannte Stefan Tidow, Staatssekretär bei der Umweltsenatorin, und beantwortete damit eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Christian Zander. Der wollte darüber hinaus wissen, wer die Standorte für die Wasserspender bestimmt. Letztendlich seien es die Wasserbetriebe, teilte Tidow mit. Die Vorschläge stammten aber auch oft von Bürgern, Bezirksämtern oder Planungsbüros.

Warum aber ist Tempelhof-Schöneberg dermaßen unterversorgt? „Vor drei Jahren haben die Wasserbetriebe beim Bezirksamt beantragt, neun Trinkbrunnen aufstellen zu können. Aber alle Anträge wurden nicht beantwortet. Das ist absolut indiskutabel, wie sich das Amt hier verhält“, kritisiert Zander. Es sei für ihn aber nachvollziehbar, dass sich die Wasserbetriebe auf diejenigen Bezirke konzentrieren, mit denen sie gut zusammenarbeiten könnten.

Eine Bezirksamtssprecherin bestätigt, dass die Anträge vorliegen, verweist jedoch auf personelle Engpässe und erschwerte Bedingungen wegen der Corona-Krise. Für einige der vorgeschlagenen Standorte müsse zudem das Okay des Denkmalschutzes eingeholt werden. In anderen Fällen seien erst noch Arbeiten an Leitungen zu Ende zu bringen.

Im März sei immerhin ein Brunnen für die Lichtenrader Bahnhofstraße genehmigt worden. Für vier weitere auf dem Tempelhofer Feld habe es grünes Licht von der landeseigenen Grün Berlin GmbH gegeben.

Geht es nach den Wasserbetrieben, soll die Zahl der Brunnen bis 2025 auf 260 anwachsen. Christian Zander hält das für eine tolle Sache. Berlin müsse im Vergleich zu anderen Metropolen aufschließen, sagt er. So gebe es in New York rund 3500 Trinkwasserspender, in Rom 2500 und in Wien 1000.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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