Sorge um historischen Charakter
Im Bezirk werden derzeit Gaslaternen auf LED-Technik umgestellt
Im gesamten Bezirk gibt es derzeit noch 4210 Gasleuchten. Nach und nach werden sie jedoch alle auf LED-Technik umgerüstet.
Der Tempelhof-Schöneberger Bundestagsangeordnete Jan-Marco Luczak (CDU) macht sich Sorgen darüber, dass das historische Erscheinungsbild einiger Viertel dadurch Schaden nehmen könnte. Als Beispiel nennt er Lichtenrade, wo über die Hälfte der alten Laternen stehen. Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sagt, was in Arbeit ist: „Aktuell finden Umrüstungen in der Crellestraße, der Fuggerstraße und der Winterfeldtstraße statt. Auch die Manfred-von-Richthofen-Straße wird voraussichtlich noch in diesem Jahr komplett umgerüstet.“ An allen genannten Orten würden die sogenannten Gashängeleuchten durch neue ersetzt, die aber ganz ähnlich wie die alten aussähen. Es ändere sich also optisch kaum etwas, so Ehlert.
Im Lichtenrader Dichterviertel, zum Beispiel an der Halker Zeile, stehen jedoch seit Kurzem einige hohe Lichtmasten, die mit den historischen Laternen nicht das Geringste zu haben. Dieses Modell fungiere häufig nur als Provisorium, das zum Einsatz komme, wenn einzelne alte Gaslichtmasten nicht mehr zu reparieren seien, so Derk Ehlert.
Die Entscheidung darüber, welche Laternen dauerhaft in einer gesamten Straße oder in einem bestimmten Viertel installiert würden, könne erst fallen, wenn die konkreten Planungen und Messungen beginnen, erklärt Ehlert. Und das wiederum hänge von den verfügbaren Haushaltsmitteln des Landes Berlin ab. Wann es in Lichtenrade so weit ist, stehe noch nicht fest.
Es ist jedoch wahrscheinlich, dass im Dichterviertel die „Aufsatzleuchten“ durch neue ersetzt werden, die sich von den historischen in fast nichts unterscheiden. „Am liebsten ist es uns immer, wenn der alte Mast stehenbleiben kann, wir einfach nur ein Kabel durchziehen und dann LED installieren. Aber das ist eher selten, man kann nie wissen, wie die Leuchten von innen aussehen“, so Ehlert.
Auch sei nie garantiert, ob eine LED-Laterne an exakt demselben Ort stehen könne wie die alte gasbetriebene. „Heute gelten andere Abstände als früher. Die Distanz zu Bäumen, zu Zu- und Abfahrten muss beachtet werden, auch die Lichtkegel müssen andere sein“, so Derk Ehlert. Ebenfalls zu beachten: Kreuzungen müssen aus Gründen der Verkehrssicherheit hell erleuchtet sein, Wohngebiete eher mäßig, denn auch das Thema Lichtverschmutzung ist bei allen Planungen zu berücksichtigen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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