Gut fürs Stadtklima und ein Ort für alle
Siegerentwurf zur Neuen Mitte Tempelhof steht fest
Aus Freiraumfragmenten einen großen, zusammenhängenden Park schaffen – das ist eine zentrale Idee des Siegerentwurfs zum Werkstattverfahren Neue Mitte Tempelhof. Die Planung von Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus, gemeinsam mit Treibhaus Landschaftsarchitektur erarbeitet, überzeugte das Beratungsgremium. Insgesamt standen vier Entwürfe zur Wahl.
„Grüne Mitte Tempelhof“ haben die Architekten ihren Vorschlag genannt. Danach sollen die Ränder des Alten Parks zu einer „Küstenlinie“ in Form einer kompakten Blockbebauung als eine klare Abgrenzung zwischen Grün und Häusern werden. Zum grünen Konzept gehört auch die Integration der vorhandenen Kleingärten östlich des Tempelhofer Damms. Das neue Ensemble mit dem zu erweiternden Rathaus und dem geplanten Kultur- und Bildungshaus soll künftig einen weit sichtbaren „Hochpunkt“ bilden. Die Bebauung an der Götzstraße soll sich harmonisch in den Bestand einfügen. Insgesamt entstehen rund 500 neue Wohnungen.
Auf Fuß- und Radwege ausgerichtet
In der Götzstraße werden auch die Neubauten des Stadtbads und der Polizeidirektion errichtet. Eine Jugendfreizeiteinrichtung und der Neubau des Pfadfinderheims werden als Solitäre in das Freiraumband integriert, die Kita-Angebote dezentral organisiert. In den Wohnblocks sind in den Erdgeschossen Ladengeschäfte und Räume für gemeinschaftliche Nutzungen vorgesehen. Das gesamte Areal rechts und links des Tempelhofers Damm ist autofrei und auf Fuß- und Radwege ausgerichtet. Ausnahmen gelten nur für Einsatz- und Lieferfahrzeuge. Es wird drei Tiefgaragen geben, zwei unter den Wohnblöcken, eine unter dem Kulturhaus. Der nördliche Zugang in die grüne Mitte und die Erschließung des Stadtbads erfolgen über einen Quartiersplatz mit Spielangeboten und Sitzgelegenheiten.
„Durch den Kontrast zwischen verdichteter Bebauung und Parklandschaft wird die grüne Mitte ein Ort für alle, der Erholung, Aktivität und Kommunikation fördert und gleichzeitig für ein gutes Stadtklima sorgt“, fassen die Architekten ihr Konzept zusammen.
Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) betont, für ein Stadtquartier der Zukunft seien ein hoher Grünflächenanteil und bezahlbarer Wohnraum wichtig. „Der Siegerentwurf liefert dafür viele Anhaltspunkte, die in der weiteren Planung berücksichtigt werden müssen.“ Architekt Gernot Schulz, Vorsitzender des Beratungsgremiums, schätzt besonders, dass der große städtische Grünraum künftig die Quartiere westlich und östlich des T-Damms verbindet. „Und mit dem neuen Zentrum am Rathaus wird ein mutiger Akzent gesetzt.“ Erste Baumaßnahmen können voraussichtlich 2021 beginnen. Nach jetzigem Stand soll das Gesamtprojekt bis 2030 abgeschlossen werden.
Für Anwohner, die sich informieren möchten, wurde jetzt eine Vor-Ort-Sprechstunde im Rathaus Tempelhof, Tempelhofer Damm 165, Raum 097, eingerichtet. Geöffnet ist sie alle 14 Tage von im 15 bis 17.30 Uhr. Der nächste Termin ist am Montag, 12. Oktober.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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