Sanierung frühestens 2020
Marienhöhe bleibt noch lange gesperrt

Anwohner Peter Kersten findet den Zustand der Grünanlage Marienhöhe "bedauerlich". | Foto: Philipp Hartmann
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Peter Kersten ist gern in der Natur. Von seiner Wohnung am Alboinplatz aus geht er oft spazieren und kommt dabei auch an der Marienhöhe vorbei. Die Anlage, deren hügeliges Gelände zu einer Grundmoräne aus der letzten Eiszeit gehört, kennt der 71-Jährige seit seiner Jugendzeit. Wie sie heute aussieht, gefällt ihm jedoch längst nicht mehr.

„Ich bedauere das“, sagt Kersten und meint damit, dass die Marienhöhe offensichtlich nicht so wie andere Parks im Bezirk gepflegt werde. „Eigentlich ist es eine schöne Naherholungsanlage, die aber zunehmend verfällt und ungepflegt ist“, sagt er.

Im Herbst 2017 hatten Mitarbeiter des Straßen- und Grünflächenamts nach starken Regenfällen Ausspülungen in den steilen Wegebereichen festgestellt. Aus Verkehrssicherungsgründen wurden die drei Zugänge hinauf zum Trigonometrischen Punkt Rauenberg und dem Denkmal zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Unterdrückung mit mobilen Bauzaunfeldern abgesperrt. „Diese Schutzmaßnahme wurde ignoriert und die Absperrungen täglich geöffnet, verschoben oder entfernt. Der Fachbereich Grünflächen hat daraufhin feste Zaunfelder quer über die Wege bis in die Vegetation eingebaut“, erklärt Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) auf unsere Anfrage hin. Betreten-verboten-Schilder wurden nicht angebracht und laut Peter Kersten lasse sich nach wie vor kaum jemand von den Sperren stoppen, da sie leicht umlaufen werden können.

Er selbst war auch schon mal auf der Aussichtsplattform und fand Hinterlassenschaften, die offenbar unter anderem von Partys stammten. Dazu zählen kaputte Sitzbänke und abgebrochene Holzbegrenzungen am Wegesrand, gebrauchte Knicklichter, CD-Hüllen und anderer Plastikmüll, zersplitterte Bierflaschen, zerbeulte Mülleimer, angekokelte Baumstämme und mit Graffiti beschmierte Steinmauern. „Es ist ein Wunder, dass das Denkmal noch nicht besprüht wurde“, sagt Kersten. Stadträtin Christiane Heiß erklärt dazu lediglich: „Eine Erweiterung der Absperrung ist hier durch die Hanglage nicht möglich. Wer bewusst die Absperrung ignoriert und durch die Büsche trampelt, tut dies illegal und schädigt dabei die Vegetation.“

Der wenig ansehnliche Zustand wird nicht so schnell verschwinden – ganz im Gegenteil. „In der Investitionsplanung ist die Sanierung der Grünanlage Marienhöhe derzeit für die Jahre 2020 und 2021 vorgesehen“, sagt Heiß. „Erst nach Abschluss der Arbeiten wird die Grünanlage in vollem Umfang für die Bevölkerung zur Verfügung stehen.“ Peter Kersten gibt zu bedenken, der steile Hang zum Denkmal hinauf werde wohl irgendwann abrutschen, „weil er nicht gewartet wird“.

Gern erinnert er sich an die Zeit, als er von der Aussichtsplattform noch den Blick zum Alten Gaswerk Mariendorf Richtung Süden und zum Ullsteinhaus Richtung Nordosten genießen konnte. Heute versperren Bäume den Blick zum Ullsteinhaus und die Sicht nach Mariendorf wird von wildwachsenden Sträuchern verhindert. Im Zuge der Sanierung wünscht sich der Anwohner, dass zumindest die Sträucher zurückgeschnitten werden und wieder eine Sichtachse entsteht. Das ist allerdings nicht so einfach wie gedacht. „Jede Form von Gehölzrodungen und -schnitten ist zuvor mit den Denkmalschutzbehörden abzustimmen, da es sich bei der Marienhöhe um ein Gartendenkmal handelt“, erläutert Christiane Heiß. „Stimmt der Denkmalschutz Sichtachsen zu, so wäre eine Umsetzung denkbar.“

Anwohner Peter Kersten findet den Zustand der Grünanlage Marienhöhe "bedauerlich". | Foto: Philipp Hartmann
Anwohner Peter Kersten findet den Zustand der Grünanlage Marienhöhe "bedauerlich". Die Zaunfelder, die den Weg zur Aussichtsplattform absperren, können im Übrigen leicht umgangen werden. | Foto: Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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