Teiche und Tümpel in Gefahr
Bezirk soll nach Forderung der Grünen Zustand der Kleingewässer verbessern

Kleingewässer in Berlin leiden seit Jahren unter der zunehmenden Trockenheit und anhaltend hohen Temperaturen in den Sommermonaten. Ein Report des BUND-Landesverbands kam im vergangenen Jahr zu einem bedenklichen Ergebnis. Nun haben die Grünen in Bezug auf den Report einen Antrag in der BVV gestellt.

Darin fordern sie das Bezirksamt auf, ein Konzept zur Verbesserung des Zustands der Kleingewässer in Treptow-Köpenick zu entwickeln. „Kleine Gewässer haben trotz ihres geringen Umfangs eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für den Artenschutz, für ein erträgliches Stadtklima und für die Naherholung. Anlass, auf sie ein besonderes Augenmerk zu legen, gibt die Entwicklung des Klimas in den letzten Jahren mit insgesamt geringeren Niederschlägen und zurückgehenden Grundwasserständen“, erklärte die Fraktion.

Ein bezirklicher Bericht über den ökologischen Zustand dieser Gewässer sollte demnach Auskunft geben über Wasserhaushalt, Fisch- und Amphibienvorkommen, mögliche Biotopverluste, Verlandungstendenzen und den Zustand des Uferumfelds als Lebensbereich der Fauna und Flora. „Als Ergebnis sollten Vorschläge für Entwicklungsmaßnahmen vorgestellt und perspektivisch umgesetzt werden, da aufgrund der europäischen Wasserrahmenrichtlinie der Bezirk als zuständige Behörde verpflichtet ist, einer Verschlechterung des ökologischen Zustandes der Kleingewässer entgegenzuwirken“, schrieben die Grünen in ihrem Antrag.

Hintergrund der Forderungen ist, dass der im März 2021 veröffentlichte BUND-Kleingewässerreport eine bedrohliche Situation dargelegt hatte. Grundlage der Studie waren Beobachtungen in den vier Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Neukölln, Reinickendorf und Tempelhof-Schöneberg im Sommer 2020. Das Ergebnis war, dass von 224 untersuchten Gewässern rund 55 Prozent große Mängel aufwiesen. „Am häufigsten lagen die Gewässer trocken oder waren sehr stark zugewachsen. Fast zehn Prozent der Kleingewässer waren zum Beobachtungszeitraum als solche gar nicht mehr erkennbar“, lautete das Fazit. „Die Stadt muss sich jetzt entscheiden, ob es hier in Zukunft überhaupt noch Frösche und Kröten geben soll oder ob diese nur noch im Tierpark begutachtet werden können“, hatte sich damals Norbert Prauser vom BUND geäußert.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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