Denkmalschutz verhindert Vollküche in der Kunsthochschule

Pünktlich zu Beginn des Sommersemesters konnte die sanierte Mensa an der Kunsthochschule Weißensee eingeweiht werden. Die historischen Gebäude auf dem Campus an der Bühringstraße 20 wurden vom Bauhausarchitekten Selman Selmanagic 1956 geplant. Sie gehören heute zu den wenigen erhalten gebliebenen Werken des Architekturprofessors und zählen zu den bedeutenden Nachkriegsbauten Berlins. Deshalb stehen sie auch unter Denkmalschutz.

So sind alle Bauarbeiten mit der Denkmalschutzbehörde abzustimmen. Dass das nicht immer einfach ist, wurde einmal mehr bei der Sanierung der Mensa deutlich. Eigentlich wollten Hochschulleitung und Studentenwerk nur eine bessere Essenversorgung. Angedacht war der Einbau einer Küche, in der gekocht werden kann. Bislang wird das Essen angeliefert. "Wir betreiben 40 Mensen in Berlin. In allen wird selbst gekocht. Nur in der Kunsthochschule noch nicht", berichtet Petra Mai-Hartung vom Studentenwerk.

Im Zusammenhang mit dem Umbau sollte die Mensa renoviert und erweitert werden. Unter Leitung von Rektorin Leoni Baumann wurde eine Arbeitsgruppe gebildet. Studenten initiierten bei ihren Mitstudenten eine Umfrage, was sie sich für die Mensa wünschen. Alles schien auf einem guten Weg.

Aber dann zeigte sich, dass die geplante Vollküche nicht mit dem denkmalgeschützten Gemäuer kompatibel ist. "Als die Planungen bei kalkulierten 1,5 Millionen Euro angelangt waren, musste ich sagen: Das geht nicht", bedauert Leonie Baumann. "Da war erst mal nur das geplant, was hinter den Wänden an Technik einzubauen gewesen wäre. Es war für mich eine bittere Erfahrung, dass wir das Vorhaben nicht umsetzen konnten. Aber es wäre unverhältnismäßig teuer geworden."

Dafür wurde seit Juli vergangenen Jahres in die Renovierung und den Ausbau der Mensa investiert. Die Küche ist nun zwar kleiner als geplant, aber dafür gibt es jetzt drei Mensa-Räume. Unter anderem wurde eine Cafeteria mit gemütlichen Bänken, neuen Tischen und bequemen Stühlen eingerichtet. Als weiterer Raum wurde die früher nicht zugängliche Professoren-Mensa renoviert und geöffnet. Dort können auch Besprechungen stattfinden. Im großen Raum, der ebenfalls renoviert und gemütlicher eingerichtet wurde, sind historische Wandbilder restauriert worden.

So steht den etwa 850 Studenten und ihren Dozenten jetzt eine Mensa mit 120 Innen- und etwa 20 Terrassenplätzen zur Verfügung. Finanziert wurden die Arbeiten gemeinsam von Hochschule und Studentenwerk. Insgesamt 200 000 Euro wurden investiert.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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