Kombination von Hand- und Kopfarbeit
Rektorin der Kunsthochschule Weißensee spricht sich für hybrides Wintersemester aus

Rektorin Leonie Baumann spricht sich für eine Mischung aus Präsenz und Digitalem aus. | Foto: Kunsthochschule Weißensee/ Hans-Joachim Keller
  • Rektorin Leonie Baumann spricht sich für eine Mischung aus Präsenz und Digitalem aus.
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Das Sommersemester an der Kunsthochschule Weißensee ist mit großem Engagement von Lehrern und Studenten mit digitale Lehrangebote über die Bühne gegangen. Doch für das kommende Wintersemester sollten zumindest teilweise Präsenzangebote wieder möglich sein.

Dafür spricht sich die Rektorin der Kunsthochschule in Weißensee, Leonie Baumann, aus. Die digitale Lehre habe sich sowohl in theoretischen Bereichen, als auch in digitalen Fachpraxen bewährten. Deren experimenteller Charakter habe zu überraschend vielen innovativen Ansätzen beigetragen, so die Rektorin.

So konnten mit großem Erfolg die jährlich stattfindenden Tage der offenen Tür durch ein Live-Streaming ersetzt werden. Aus einer Semesterarbeit in einer Studiengruppe entwickelten die Studenten und Lehrer mit viel Engagement und Unterstützung von weiteren Mitarbeiter ein großes, für diesen Anlass neu installiertes Kommunikationsformat für die ganze Hochschule. Mehr als einhundert Beiträge wurden inzwischen in die Welt gesendet, die Einblicke in die Arbeit der Kunsthochschule vermitteln.

Die digitale Lehre sei aber in keiner Weise ein vollwertiger Ersatz für Workshops, Seminare, Werkstattkurse, Beratung und die individuelle Betreuung in der künstlerischen und gestalterischen Bildung, so Leonie Baumann. Neben der Vermittlung von fachpraktischen Kompetenzen, der Kombination von Hand- und Kopfarbeit, sei die Lehre auch eine soziale Aktivität. Deshalb unterstützt die Rektorin das Statement der Rektorenkonferenz der deutschen Kunsthochschulen (RKK), in dem es heißt: „Ein erneutes, ganz überwiegend digitales Wintersemester ist nicht vorstellbar. Die RKK plädiert für ein zumindest hybrides Wintersemester mit so viel Präsenz, wie es im Rahmen eines verantwortungsvollen Gesundheitsschutzes und der Größe der jeweiligen Einrichtungen möglich ist.“

Die digitalen Lehrangebote könnten weiterhin Ergänzung und Werkzeuge innerhalb der Lehre bleiben. Mit ihnen könnten perspektivisch in Hinblick auf Inklusion und Vereinbarkeit von Familie und Studium deutliche Verbesserungen erreicht werden. Für die Zukunft müsse aber der Schritt von einem digitalen Notbetrieb zu qualitätsgesicherten digitalen Formaten bewältigt werden. Dies sei nur möglich, wenn für den stabilen Ausbau mehr finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, so Leonie Baumann.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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