Dramatischer Fachkräftemangel
Laut IHK fehlen 2035 in Berlin über 400.000 Qualifizierte

2022 fehlen in Berlin branchenübergreifend rund 100 000 Fachkräfte. Das geht aus Berechnungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) gemeinsam mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR hervor. Für 2035 wird ein Engpass von 414.000 fehlenden Fachkräften prognostiziert. Damit wäre das Defizit dann viermal höher als 2022.

Die Prognose geht davon aus, dass dem Arbeitsmarkt 2035 voraussichtlich 434.000 Fachkräfte weniger zur Verfügung stehen werden als heute. Zwar sinke bis 2035 auch unternehmensseitig die Nachfrage, jedoch nur um rund 122.000 Fachkräfte. Die IHK geht davon aus, dass sich die Situation ab Mitte der 20er-Jahre noch einmal deutlich verschärft. Gründe sind der Renteneintritt der Babyboomer-Generation sowie eine sinkende Anzahl an jüngeren Beschäftigten. Bei den beruflich Qualifizierten wird sich der Engpass dem Szenario zufolge zwischen 2026 und 2030 auf 213.000 verdoppeln, ehe er im Jahre 2035 die Höchstmarke von 343.000 fehlenden Fachkräften erreichen wird.

Dass sich die Besetzung von Ausbildungsplätzen schon heute erschwert hat, belegt die aktuelle Aus- und Weiterbildungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), an der sich 220 Berliner Unternehmen beteiligten. Gut 40 Prozent der Betriebe konnten laut IHK jüngst ihre angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzen. Davon lagen zwei von drei Unternehmen keine geeigneten Bewerbungen vor. Ein Drittel davon bekam keine Bewerbungen auf angebotene Ausbildungsplätze.

Der Präsident der IHK Berlin, Sebastian Stietzel, fordert aufgrund der Prognosen, dass Berlin sein vorhandenes Potenzial endlich besser nutzen soll. „Das Kompetenzniveau an Schulen muss dringend gehoben, die Quote an Schulabgängern ohne Abschluss reduziert und die Vernetzung mit Unternehmen durch Praktika verbessert werden“, sagt er. „Um die demografische Lücke zu füllen, die sich in den nächsten Jahren weiter auftun wird, gilt es, bürokratische Prozesse zur Einwanderung von Fachkräften auf allen Ebenen zu beschleunigen und Orientierungs- und Beratungshilfen zur Weiterbildung in Unternehmen systematisch auszubauen."

Weitere Informationen gibt der IHK-Fachkräftemonitor auf fkm-berlin.de.

Autor:

Hendrik Stein aus Weißensee

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