Hamid Djadda ausgezeichnet
Denkmalpreis für Retter der Avus-Tribüne

Hamid Djadda (Mitte) im Sommer 2021 bei einem Rundgang auf der fast fertiggestellten Avus-Tribüne mit Charlottenburgs Ex-Bürgermeister Reinhard Naumann und Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey. | Foto: K. Rabe
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  • Hamid Djadda (Mitte) im Sommer 2021 bei einem Rundgang auf der fast fertiggestellten Avus-Tribüne mit Charlottenburgs Ex-Bürgermeister Reinhard Naumann und Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey.
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Der Berliner Denkmalpreis, die Ferdinand-von-Quast-Medaille, geht in diesem Jahr unter anderem an Hamid Djadda. Der Unternehmer ist Inhaber der Avus-Tribüne. Er hat das historische Bauwerk an der Avus nach jahrzehntelangem Leerstand gekauft und saniert. Somit konnte das einzigartige Baudenkmal gerettet werden.

Die 1936-1937 errichtete Zuschauertribüne an der ersten Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße (Avus) gehört zum Berliner Stadtbild und ist als geschichtsträchtiges Wahrzeichen am westlichen Stadteingang ebenso bekannt wie populär. Lange war ihr Schicksal aber ungewiss. Bis sich Hamid Djadda der vernachlässigten Tribüne annahm, sie 2015 kaufte und für eine neue Nutzung ertüchtigte. Trotz des schlechten Bauzustandes hat er erreicht, dass große Bereiche der originalen Bausubstanz erhalten bleiben konnten. Dafür war eine umfassende Instandsetzung erforderlich. Djadda entwickelte gemeinsam mit dem Berliner Immobilienunternehmen Zitzewitz GmbH ein entsprechendes Sanierungskonzept. Das kostete nicht nur viel Zeit, es war auch ein erheblicher finanzieller Aufwand notwendig gewesen. Darüber hinaus sei es ihm gelungen, Mieter für das kaum nutzbare Baudenkmal zu finden. Auf der Urkunde zur Medaille heißt es: „Das mutige Vorhaben der denkmalgerechten Sanierung und Umnutzung der AVUS-Tribüne ist Hamid Djadda vorbildlich geglückt, sodass das Fortbestehen des Denkmals als visuelles Eingangsbild Berlins für die Zukunft gesichert ist.“

"Die Stadt wäre viel ärmer
ohne ihr Engagement“

Die undotierte Auszeichnung wurde Hamid Djadda und dem Förderverein EFEU, der ein Patenschaftsprogramm zur Erhaltung historischer Grabanlagen auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Schöneberg ins Leben gerufen hat, von Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) überreicht: „Wir haben allen Grund, Menschen wie Hamid Djadda oder den Mitgliedern von EFEU sehr dankbar zu sein. Sie kümmern sich um Bau- und Gartendenkmale, die Berlin am Herzen liegen. Die Stadt wäre viel ärmer ohne ihr Engagement.“

„Am Ende zeigte er allen Bedenkenträgern, wie sich starke Visionen
erfolgreich realisieren lassen“

Hamid Djadda kam im Altern von vier Jahren mit seiner Familie aus Teheran nach Hamburg. Seit elf Jahren ist er Wahlberliner und engagiert sich für seine Stadt. Er setzt sich für bezahlbare Mieten ein, gründete eine Stiftung zur Rettung vielseitiger Kiez-Kulturen und veröffentlichte ein Buch zu diesem Thema. Darüber hinaus macht er sich für Chancengleichheit und Bildung an Neuköllner Schulen stark. In Neukölln hat Djadda die Schokoladen- und Marzipan-Manufaktur OHDE Berlin gegründet. Solche herausfordernden Projekte zu stemmen, gehöre für Hamid Djadda zum normalen Arbeitsalltag, sagte der Journalist Hajo Schumacher, der die Laudatio auf ihn hielt. Es sei ihm gelungen, sich mit der Politik und den Ämtern zu einigen und kluge Wege durch den Dschungel deutscher Bürokratie zu finden. „Am Ende zeigte er allen Bedenkenträgern, wie sich starke Visionen erfolgreich realisieren lassen“, so Schumacher in seiner Laudatio.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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