Zwei Ausstellungen zu 100 Jahren Groß-Berlin
Erinnerungen an Bürgermeister Oskar Ziethen

Oskar Ziethen mit Ehefrau, Tochter und Sohn. Bis 1920 war er Oberbürgermeister von Lichtenberg. | Foto: Museum Lichtenberg
  • Oskar Ziethen mit Ehefrau, Tochter und Sohn. Bis 1920 war er Oberbürgermeister von Lichtenberg.
  • Foto: Museum Lichtenberg
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Mit zwei Sonderausstellungen erinnert das Museum Lichtenberg an die Bildung Groß-Berlins am 1. Oktober 1920.

„Oskar Ziethen und das Projekt Groß-Berlin“ ist der Titel der einen Ausstellung. „Künstlerische Zeitspuren – 100 Jahre Lichtenberg in Groß-Berlin“ heißt die andere. Beide eröffnen am 4. September 18 bis 24 Uhr im Museum an der Türrschmidtstraße 24.

Die Ausstellung über Oskar Ziethen ist zugleich der Lichtenberger Beitrag zum Programm „Großes B – dreizehn Mal Stadt“ der Berliner Stadtmuseen. Sie wurde von der Stiftung Lotto Berlin gefördert. Autor und Kurator Jürgen Hofmann stellt darin erstmals den Anteil des Lichtenberger Oberbürgermeisters am Projekt Groß-Berlin vor.

Oskar Ziethen (1858-1932) war seit 1896 zunächst Lichtenberger Amts- und Gemeindevorsteher, ab 1907 dann Bürgermeister der gerade ernannten Stadt Lichtenberg. Ab 1911 durfte er sogar den Titel Oberbürgermeister tragen. Ziethen war ein aktiver Verfechter der Pläne für eine Groß-Kommune. Seine Amtszeit als Oberbürgermeister endete 1920 zum Zeitpunkt der Gründung von Groß-Berlin. Bis 1929 blieb er Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Der Magistrat ehrte ihn für sein Engagement bei der Gründung von Groß-Berlin, indem er ihn 1924 zum 100. Stadtältesten ernannte.

„Die Bedeutung Ziethens ist nicht zu unterschätzen“, sagt Lichtenbergs Bürgemeister Michael Grunst (Die Linke). Er sei ein Vordenker mit Ideen gewesen, die bis heute in der städtischen Politik Gültigkeit haben. „Oskar Ziethen beförderte Lichtenbergs Weg zu einer Großstadt vor den Toren Berlins und erkannte die Notwendigkeit des Zusammengehens der acht Städte und zahlreichen Landgemeinden und Gutsbezirke im Großraum Berlin.“

Sein Einsatz zur Sicherung von Wald- und Grünflächen, heute würde man wohl von „seiner Umweltpolitik“ sprechen, folgte der Überlegung, wohnortnahe Erholungsflächen für die Stadtbevölkerung zu schaffen, so Grunst weiter. „Seine Bestrebungen zur Herbeiführung eines Lastenausgleichs zwischen den Kommunen des Berliner Ballungsraums richteten sich auf gerechte Bedingungen bei der schulischen und gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung.“ Die Ausstellung über das Wirken von Oskar Ziethen ist bis zum 18. Juli 2021 Dienstag bis Freitag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen.

Zu den gleichen Öffnungszeiten kann die Ausstellung „Künstlerische Zeitspuren – 100 Jahre Lichtenberg in Groß-Berlin“ angeschaut werden. Zu sehen sind Werke des Graphik-Collegiums Berlin. 33 Künstler gingen in den heutigen und ehemaligen Ortsteilen auf Spurensuche. Auf ihren Bildern zeigen sie Lichtenberg als einen historisch gewachsenen und vom Wandel geprägten Bezirk. Die Künstler geben ihre Eindrücke wieder, die sie in der Wohn-, Industrie- und Verkehrslandschaft ebenso gesammelt haben, wie in Parks, in der Natur und bei ihren Begegnungen mit den Menschen. Der in Lichtenberg ansässige Verein Graphik-Collegium Berlin feiert in diesem Jahr fünfjähriges Bestehen. Zur Ausstellung entstehen ein Katalog und ein Kalender mit ausgewählten Arbeiten. Beide werden vom Bezirkskulturfonds unterstützt.

Weitere Informationen: www.museum-lichtenberg.de

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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