Gewinnerin wird ihr Preisgeld Projekten spenden
Frauenpreis wird nun doch vergeben

Nun wird er also doch vergeben: der Lichtenberger Frauenpreis 2021.

Dabei sah es noch vor einigen Wochen nicht so aus, obwohl eine Preisträgerin benannt wurde. Seit 2017 wählt eine vom Bezirksamt berufene unabhängige Jury aus eingereichten Vorschlägen von Bürgern, Frauenprojekten, Initiativen und Vereinen aus. So auch in diesem Jahr. Nominiert wurde Claudia Engelmann.

Die Jury folgte damit dem Vorschlag einer Elterninitiative, in dem es unter anderem heißt: „Frau Engelmann ist immer ansprechbar für ihr Gegenüber und nimmt jeden Menschen und die Geschichten dahinter ernst. Nicht nur, aber vor allem den Schwächeren und Benachteiligten gibt sie eine Stimme, den Alleinerziehenden, den Kindern, den Regenbogenfamilien, den Obdachlosen, den Älteren, da diese oft keine oder nur eine geringe Lobby haben.“

Als das Bezirksamt allerdings vor einigen Wochen einen Beschluss zur Vergabe des Frauenpreises zu fassen hatte, kam keine Mehrheit für die Preisträgerin im derzeit männerdominierten Bezirksamt zustande. Mindestens zwei der vier derzeit anwesenden Bezirksamtsmitglieder müssen also gegen die Preisträgerin gestimmt haben. Da Bezirksamtssitzungen nicht öffentlich sind, kann über die Gründe nur spekuliert werden. Und spekuliert wird, dass die Mehrheit der Stadträte dagegen war, den Frauenpreis an eine aktive Politikerin zu vergeben.

Claudia Engelmann ist nämlich Verordnete der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Und dass in einem Wahljahr der Preis an eine Politikerin gehen soll, sorgt offenbar für Konfliktstoff. Aber letztlich hatte eine vom Bezirksamt berufene unabhängige Jury sich für diese Preisträgerin entschieden. Und deshalb soll der Preis trotzdem vergeben werden. Weil die Verleihung wegen des Pandemiegeschehens derzeit öffentlich nicht möglich ist, soll sie zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Claudia Engelmann kommentiert die Entscheidung: „Ich freue mich außerordentlich über die Nominierung der Eltern und die Entscheidung der Jury. Zugleich freue ich mich darüber, dass mir engagierte Bürgerinnen und Bürger als Unterstützung der Juryentscheidung einen ‚Alternativen Frauenpreis Lichtenberg 2021‘ zuerkannt haben.“ Dadurch stehe mehr als doppelt so viel Preisgeld zur Verfügung. Damit werde sie Lichtenberger Projekte unterstützen, und zwar den Verein Berliner Familienfreunde, das MädchenSportZentrum Kreafithaus, den Verein "Schwangerschaftsberatung Balance – Frau und Familie" sowie das Frauenhaus des Vereins Hestia.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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