Wer verkauft faire Produkte?
Neuköllner Händler und Gastronomen können bis zum 1. März ihre Angebote melden
Seit dem Jahre 2021 trägt Neukölln das Siegel „Fair Trade Town“ – und der Bezirk möchte sich auch weiterhin so nennen dürfen. Deshalb ruft die Steuerungsgruppe „Fair & nachhaltig“ alle Händler und Gastronomen, die fair gehandelte Produkte anbieten, dazu auf, sich zu melden.
Fair Trade bedeutet, dass den Produzenten von Kaffee, Bananen, Blumen oder Textilien ein angemessener Preis bezahlt wird, der nicht den dauernd schwankenden Marktentwicklungen unterworfen ist. Außerdem muss Kinderarbeit grundsätzlich ausgeschlossen sein sowie die Standards des Arbeits- und Gesundheitsschutzes eingehalten werden. Davon sollen vor allem Kleinbauern, Kooperativen und Plantagenarbeiter in den ärmeren Ländern profitieren.
Verliehen wird das Siegel für jeweils zwei Jahre vom Verein TransFair. Es gibt fünf Punkte, die eine Kommune zu erfüllen hat. Zentral ist, dass es eine Mindestanzahl von Geschäften und Gastrobetrieben gibt, die mindestens zwei fair gehandelte Produkte anbieten. In Neukölln sind es 45 Läden und 23 Gastrobetriebe. „Auf diese Zahl kommen wir locker, aber wir wollen beispielsweise bei den Geschäften nicht nur Supermärkte auflisten. So einfach machen wir uns das nicht. Wir wollen auch die kleinen kennen“, sagt Christian Hoffmann von der Initiative. Und weil es eine hohe Fluktuation im Bezirk gibt, soll nun eine neue Bestandsaufnahme gemacht werden. Danach wird eine neue Karte entwickelt, auf der die Fair-Trade-Anbieter eingezeichnet sind. Wer dabei sein möchte, melde sich mit seinen Angeboten möglichst bis zum 1. März per E-Mail an post.hoffmann@t-online.
Eine weitere Bedingung für das Siegel ist, Schulen, Vereine und Kirchengemeinden ins Boot zu holen, die Workshops oder Infoveranstaltungen zu Nachhaltigkeit und fairen Handel anbieten. Aber auch das Bezirksamt ist gefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen. Der Bezirksverordnete Christian Hoffmann (Bündnis 90/Die Grünen) hat in dieser Hinsicht bereits etliche erfolgreiche Anträge gestellt. Die Palette reicht von fair gehandelten Fußbällen für Jugendeinrichtungen bis zu Steinen für den Garten- und Landschaftsbau. Gerade setzt er sich dafür ein, dass auf den Beschaffungslisten des Landes Berlin die fairen Produkte besonders gekennzeichnet sind.
Weitere Informationen zum Fair-Trade-Siegel gibt es im Internet unter www.fairtrade-towns.de.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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