Das Online-Angebot wächst
Auch die Pankower Volkshochschule steht in Corona-Zeiten vor großen Herausforderungen

Schwieriger Job in schwierigen Zeiten: der Pankower VHS-Leiter Andreas Noack. | Foto: Bernd Wähner
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Seit gut zwei Monaten finden in der Pankower Volkshochschule (VHS) keine Kurse mehr statt. Für die Mitarbeiter um VHS-Leiter Andreas Noack heißt das, nach neuen Wegen zu suchen, um auch weiterhin Angebote machen zu können.

Für das Sommersemester waren über 1000 Kurse geplant. Dafür hatten sich bereits über 12 000 Interessierte angemeldet. Und im Februar begann das Semester ganz normal. „Mit Beginn des Shutdown mussten wir erst einmal alle Kurse einstellen“, sagt Noack. Zunächst sollte die Schließzeit bis nach den Osterferien dauern, dann wurde sie bis Anfang Mai verlängert. Und wann die VHS tatsächlich wieder Präsenzkurse anbieten kann, ist noch immer unklar. Für die VHS ist das eine große Herausforderung. „Als VHS sind wir eine Institution, die langfristig plant. Doch weil wir nicht wissen, wie es weitergeht, müssen wir jetzt von Woche zu Woche entscheiden. Das ist für uns alle neu.“

Und nicht nur das. Die Volkshochschule muss auch dafür sorgen, dass die gezahlten Kursgebühren wieder an die Teilnehmer zurücküberwiesen werden. Weil einige länger laufende Kurse bereits begannen, kürzere noch vor dem Shutdown beendet wurden und andere erst noch starten sollten, muss alles einzeln geprüft werden. Das ist bei so vielen Anmeldungen natürlich eine Herausforderung. „Wir stellen aber fest, dass unsere Teilnehmer viel Verständnis dafür haben, dass die Bearbeitung etwas länger dauert“, so Noack. „Einige wollten sogar das Geld gar nicht zurückhaben, sondern spenden.“

Parallel dazu verständigt sich das Team bei Telefonkonferenzen darüber, wie es in der Corona-Krise weitergehen soll. Den Dozenten werden nach einem Beschluss des Senats die Honorare für ihre Kurse gezahlt, auch wenn sie nicht stattfinden. Allerdings haben sie Anstrengungen zu unternehmen, ihre Kurse auf andere Weise, zum Beispiel digital anzubieten. „Diese Online-Angebote prüfen wir natürlich auf Qualität. Denn wir wollen auch online unseren Standard halten“, sagt Andreas Noack. „Die ersten Online-Kurse stehen bereits im Netz.“ Sie finden sich auf www.berlin.de/vhs/volkshochschulen/pankow/ unter dem Stichwort „Zu unseren Online-Kursen“. Diese Kursübersicht wird nach und nach erweitert.

Im Zusammenhang mit dem Thema Online-Kurse wird auch die vhs.cloud, das Online-Netzwerk für Volkshochschulen, viel mehr genutzt. „Wir sind dort seit 2018 angemeldet“, sagt Andreas Noack. „Bislang hatte diese Cloud eher ein Schattendasein geführt. Mit der Corona-Krise wird sie nun immer wichtiger für uns. Über sie können wir auch miteinander kommunizieren.“ Das Thema Online geht die VHS nun auch programmatisch an. „Wir versuchen alle auftretenden Fragen systematisch zu klären. Unter anderem geht es dabei um technische Voraussetzungen für Online-Kurse, Anmeldemodalitäten und Feedback-Möglichkeiten“, erklärt Noack.

Und wie geht es im Wintersemester weiter? „Wir hatten bereits Anfang des Jahres mit der Planung begonnen“, berichtet der VHS-Leiter. „Nun müssen wir uns ansehen, was machbar ist und was nicht. Im Sommersemester wurden wir von der Pandemie überrascht, für das Wintersemester können wir uns auf die Situation einstellen und Alternativen planen, wenn ein Präsenzbetrieb noch nicht möglich ist.“ Und zuvor wird es auch noch einige Sommerkurse geben. „In diesen können wir dann testen, wie der Präsenzbetrieb in Corona-Zeiten laufen könnte. Einige Kurse können sicher auch im Freien stattfinden“, hofft Andreas Noack. Was angeboten wird und wie es mit den Kursen weitergeht, darüber informiert die VHS auf www.berlin.de/vhs/volkshochschulen/pankow.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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