An den Pankower Gymnasien wird es eng
Noch nicht alle künftigen Siebtklässler sind mit einem Platz versorgt
Das Schuljahr geht zwar zu Ende, aber bisher wissen einige Sechstklässler noch nicht, wo und wie es mit ihnen im kommenden Schuljahr weitergeht. Darauf macht der Bezirkselternausschuss Schule (BEA) Pankow aufmerksam.
Wie jedes Jahr in der Juni-Plenumssitzung des BEA Pankow wird im Rahmen einer aktuellen Stunde über die Vergabe der Oberschulplätze berichtet. Irgendwann fiel bisher jedes Jahr der Satz: „Es war schwer, aber es hat sich geruckelt“. Nicht so in diesem Jahr. Erstmalig wurde den Elternvertretern vom Bezirksamt mitgeteilt, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler, die in Klasse 7 wechseln, mit einem Schulplatz versorgt werden können, noch nicht, wie es heißt. Das berichtet die Vorsitzende des BEA, Katja Ahrens. Ganz konkret handelt es sich um bis zu 40 zukünftige Gymnasialschülerinnen und -schüler, für die nicht nur in Pankow, sondern in der ganzen Stadt bisher kein Schulplatz zu Verfügung steht. Es mangelt überall an Räumen und am Personal.
„Das wird die betreffenden Schülerinnen und Schüler und ihre Familien, die zurzeit angespannt auf die Briefe aus dem Schulamt warten, sehr hart treffen. Zehn Wochen bevor sie in ihren nächsten Lebensabschnitt starten, stehen sie nun praktisch vor dem Nichts“, sagt Katja Ahrens. Das sei besonders bitter, weil absehbar war, dass diese Situation eintrete. Seit vielen Jahren habe der Bezirk davor gewarnt, dass dieser Tag kommt. Die bezirklichen Prognosezahlen seien im Land aber nicht ernst genug genommen worden, heißt es weiter aus dem Bezirksamt. Das Bezirksamt hat versucht gegenzusteuern und in den zurückliegenden zehn Jahren rund 10 000 zusätzliche Schulplätze geschaffen. Das allein reicht aber nicht aus, denn im Oberschulbereich ist die gesamte Stadt der Einzugsbereich. Auch darum fahren Pankower Oberschüler seit Jahren lange Wege durch die ganze Stadt, um unterrichtet werden zu können.
Besonders besorgniserregend ist aber, dass dies nur der Anfang ist: „Die Zeiten, in denen Schülerinnen und Schüler im Klassenraum etwas zusammenrücken konnten, sind vorbei“, sagt Katja Ahrens. „Die Schulen, besonders die Gymnasien im Bezirk, platzen aus allen Nähten. Die Prognosen sagen für die nächsten Jahre eine eklatant steigende Differenz zwischen Schülerzahlen und Schulplätzen im Oberschulbereich voraus. Wir brauchen jetzt ganz schnell Lösungen für das Problem.“
Der BEA Pankow sieht auch den Berliner Senat in der Pflicht, schnell zu handeln. Bauvorhaben müssten dringend vorgezogen werden. Der Bezirk Pankow benötige außerdem unkompliziert zusätzliche personelle Unterstützung für die Beschleunigung der Planungs- und Vergabeverfahren. „Auch beim Lehrpersonal muss etwas passieren, denn Schule geht nur mit Pädagogen“, so Katja Ahrens.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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