Eltern machen Druck
Pankower Bezirksamt soll Reinigungskräfte an Schulen fest anstellen

Mitstreiter die Initiative „Schule in Not“ demonstrierten vor der BVV-Sitzung für mehr Sauberkeit in den Schulgebäuden. | Foto: Bernd Wähner
2Bilder
  • Mitstreiter die Initiative „Schule in Not“ demonstrierten vor der BVV-Sitzung für mehr Sauberkeit in den Schulgebäuden.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Die Bürgerinitiative „Schule in Not“ konnte in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einen Antrag zur Rekommunalisierung der Schulreinigung einbringen. Mit diesem haben sich die Verordneten nun in ihren Fachausschüssen eingehend zu befassen.

In der Dezembersitzung hatten Vertreter dieser Initiative ihren Einwohnerantrag „Saubere Schulen in Pankow“ an BV-Vorsteher Michael van der Meer (Die Linke) zusammen mit 1784 Unterschriften – gesammelt an 17 Schulen des Bezirks – übergeben. Diese Unterschriften wurden inzwischen vom Bezirkswahlamt auf ihre Gültigkeit hin überprüft. Van der Meers Resümee nach der Prüfung: „Der Einwohnerantrag ist zulässig. Die vorgelegten gültigen Unterschriften sind mehr als ausreichend.“

Von Eltern und Schülern, aber auch von Lehrern und Hausmeistern gibt es seit Längerem immer wieder Beschwerden über schlecht gereinigte Schulen in Pankow. Reinigungskräfte berichten indes von unzumutbaren und prekären Arbeitsbedingungen. Deshalb griffen manche Eltern bereits selbst zu Besen, Wischmop und -lappen und putzten Flure und Toiletten an Grundschulen.

Einen Grund für diese Situation sehen Eltern in den katastrophalen Arbeitsbedingungen des Reinigungspersonals. Meist seien das gar keine ausgebildeten Fachkräfte, meint Susanne Kühne von „Schule in Not“. Gebäudereiniger sei ein Fachberuf mit einer dreijährigen Ausbildung, in den Schulen reinigen indes oft Minijobber, so Kühne weiter. Hinzu komme, dass ihre Arbeit so getaktet sei, dass sie kaum Zeit für eine gründliche Reinigung hätten. Ursprünglich war die Reinigung von Schulen bei den bezirklichen Schulämtern angesiedelt. Als Berlin sich vor etlichen Jahren einen radikalen Sparkurs verordnete, wurde die Reinigung der Schulgebäude privatisiert. Seitdem wird sie ausgeschrieben und von privaten Firmen verrichtet.

In ihrem BVV-Antrag fordert die Bürgerinitiative als Sofortmaßnahme: „Das Bezirksamt ergänzt die Schulreinigung schnellstmöglich an allen Schulen um eine Tagesreinigung. Diese wird durch Reinigungskräfte ausgeführt, welche beim Bezirk angestellt werden.“ Die dafür nötigen zusätzlichen Mittel sollen in den Haushalt eingestellt und gegebenenfalls vom Senat eingefordert werden. Langfristig sollen die Schulen in Pankow dann nur noch von fest beim Bezirksamt angestellten Reinigungskräften geputzt werden. Das heißt, ab dem Schuljahr 2021/2022 soll das Bezirksamt beginnen, die Schulreinigung von Fremd- auf Eigenreinigung umzustellen. Nach spätestens vier Jahren sollen dann alle Schulreinigungskräfte beim Bezirksamt angestellt sein. Mit diesen Forderungen werden sich nun die Verordneten in den BVV-Ausschüssen auseinandersetzen.

Mitstreiter die Initiative „Schule in Not“ demonstrierten vor der BVV-Sitzung für mehr Sauberkeit in den Schulgebäuden. | Foto: Bernd Wähner
Diese Mitstreiter die Initiative „Schule in Not“ demonstrierten vor der BVV-Sitzung für mehr Sauberkeit in den Schulgebäuden.  | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 234× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 995× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.