Mit Neuerscheinungen geht es in den Frühling
Der Quintus-Verlag kann auf fünf Jahre zurückschauen

Verleger André Förster sitzt mit dem Quintus-Verlag im Souterrain eines Hauses an der Binzstraße. Er freut sich bereits auf die Neuerscheinungen im Frühjahrsprogramm, von denen die ersten bereits Ende März herauskommen. | Foto: Bernd Wähner
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  • Verleger André Förster sitzt mit dem Quintus-Verlag im Souterrain eines Hauses an der Binzstraße. Er freut sich bereits auf die Neuerscheinungen im Frühjahrsprogramm, von denen die ersten bereits Ende März herauskommen.
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Mit fantastischen Neuerscheinungen und einem Jubiläum vor Augen startet der Quintus-Verlag in das kommende Frühjahr.

Der Quintus-Verlag ist ein kleiner, feiner und äußerst produktiver Verlag mit Sitz in der Pankower Binzstraße 19. Dort zog Verleger André Förster 2010 zunächst mit dem Verlag für Berlin-Brandenburg ein. In diesem bringt er seitdem Bücher mit regionalem Bezug heraus. „Über die Jahre zeigte sich allerdings, dass wir auch immer wieder Bücher und Reihen ins Verlagsprogramm aufnahmen, die nicht an das Territorium Berlin-Brandenburg gebunden waren“, sagt er. „Wir hatten den Eindruck, dass Buchhandlungen und auch die Presse außerhalb unserer Region mit unserem Verlagsnamen nichts anzufangen wussten. Die dachten, wir sind nur ein reiner Regionalverlag.“

Deshalb wurden Bücher aus diesem Verlag außerhalb der Region von Buchhändlern und Feuilletonisten offenbar kaum beachtet. „Wir dachten uns, dass wir aus diesem Grund für Bücher, die nicht unmittelbar etwas mit Berlin-Brandenburg zu tun haben, einen Schwesterverlag mit einem ganz anderen Namen gründen“, erklärt André Förster. Und so hob er vor fünf Jahren mit seinem Team einen weiteren Verlag aus der Taufe. Diesem gab er den Namen Quintus. „Das kommt aus dem Lateinischen und bedeutet der Fünfte“, erklärt der Verleger. „Es ist nämlich der fünfte Verlag, in dem ich arbeite.“

Bundesweit einen Namen gemacht

Rückblickend schätzt André Förster ein, dass es eine richtige Entscheidung war, den Schwesterverlag zu gründen. Auf dem bundesdeutschen Büchermarkt hat sich Quintus mit seinem Verlagsprogramm inzwischen einen beachtenswerten Namen gemacht. „Mit dem Verlag Berlin-Brandenburg geben wir natürlich nach wie vor Regionales heraus. Denn wir sind ja gern auch ein Regionalverlag. Doch die im Quintus-Verlag erscheinenden Publikationen finden nun auch über unsere Region hinaus Beachtung.“

Mit dem Frühjahrsprogramm im fünften Jahr seines Bestehens zeigt der Quintus-Verlag einmal mehr, wie vielseitig er ist. Ein Highlight ist zum Beispiel der Band „Des Kaisers Nachmieter“ von Christian Walther, der noch im März erscheinen wird. In diesem begibt sich der Autor auf die Spur der überraschend vielfältigen Nutzung des Berliner Schlosses zwischen der Revolution 1918 und dem Abriss 1950.

„Besonders gespannt bin ich auf das Buch ‚Zwischen Ambition und Rebellion‘ von Birgit Jochens. Sie schreibt über Berliner Kochbuchautorinnen vom 19. Jahrhundert bis heute“, berichtet André Förster. „Einige von ihnen haben auch die Küche als Kampfplatz der Emanzipation verstanden und traten jede auf ihre Weise aus den tradierten Rollenbildern heraus.“ Auch dieses Buch soll Ende März/Anfang April erscheinen. Um das Überleben als Schriftstellerin unter den Bedingungen der NS-Herrschaft geht es in einem Band mit bislang unbekannten Briefen von und an Irmgard Keun, die Michael Bienert herausgibt. Dessen Titel: „Irmgard Keun. Man lebt von einem Tag zum anderen“.

Ebenfalls im März bringt der Quintus-Verlag ein neues Buch von Petra Pau heraus. Unter dem Titel „Gott hab sie selig“ sind von der Bundestagsvizepräsidentin „Neue Anekdoten von anomal bis digital“ zu lesen. Die Urberlinerin ist seit nunmehr zwanzig Jahren Abgeordnete der Linksfraktion im Bundestag und inzwischen auch die dienstälteste Vizepräsidentin des Parlaments.

Fest zum Jubiläum geplant

Doch nicht nur auf die Neuerscheinungen freut sich Verleger André Förster. Er hofft auch, dass im Verlauf dieses Jahres Veranstaltungen wieder stattfinden können. Gemeinsam mit seiner Kollegin Sophie Charlotte Bentzien plant er für diesen Sommer, wenn das wieder möglich ist, an einem zentralen Ort in Pankow ein Fest zum fünften Geburtstag des Quintus-Verlags. Mit diesem soll dann zugleich das zehnjährige Bestehen des Verlages für Berlin-Brandenburg vom vergangenen Jahr nachgefeiert werden. Das Jubiläumsfest konnte wegen der Pandemie nicht stattfinden.

Durch die Pandemie ist Verleger André Förster mit seinem sehr kleinen Team fester und freier Mitarbeiterinnen übrigens bisher relativ gut gekommen. „Zunächst war es natürlich eine psychische Belastung, jeden Tag neue Horrormeldungen zu erfahren“, erinnert er sich. „Von März bis Juni vergangenen Jahres war noch recht unsicher, wie es weitergeht. Das war eine belastende Situation. Aber wir entschieden, unbeirrt an unserem Programm weiterzuarbeiten. Wir sagten uns: Gelesen wird immer. Und auch Bücher werden weiterhin gekauft. Und das bewahrheitete sich dann auch ab dem zweiten Halbjahr immer mehr.“

Mit nur zwei festen und einem zuverlässigen Stamm professioneller freier Mitarbeiterinnen gibt André Förster mit seinen beiden Verlagen jedes Jahr 20 bis 25 Bücher heraus. „Wir hoffen, dass wir unsere Neuerscheinungen bald auch wieder auf Buchmessen, auf Lesungen und anderen Veranstaltungen vorstellen können“, sagt der Verleger. Sein Team stehe dafür bereits in den Startlöchern.

Mehr zum Quintus-Verlag ist auf www.quintus-verlag.de zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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