Kostenfrei die Toiletten nutzen
Bezirksamt soll Gleichstellung bei den City-WCs gewährleisten

Der Bereich der City-Toilette, in denen Männer ihre Notdurft verrichten können, ist kostenfrei zu nutzen. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Der Bereich der City-Toilette, in denen Männer ihre Notdurft verrichten können, ist kostenfrei zu nutzen.
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Die Wall GmbH hat inzwischen nach entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen mit dem Senat zahlreiche moderne City-Toiletten im Bezirk neu aufgestellt.

Die meisten von ihnen verfügen über eine Neuerung: Während sich auf der einen Seite eine Bezahl-Toilette befindet, für deren Nutzung 50 Cent zu entrichten sind, befinden sich auf der anderen zwei öffentlich zugängliche Urinale. Für deren Nutzung muss nicht bezahlt werden. Damit hat jeder Mann die Möglichkeit, unentgeltlich und unbeobachtet sein Geschäft zu erledigen.

Das empfindet die SPD-Fraktion in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV) als ungerecht. Sie fordert, dass die City-Toiletten unabhängig vom Geschlecht unentgeltlich zu nutzen sind. Immerhin leben im Bezirk Pankow mehr Frauen als Männer. In der Stadtplanung und der Versorgung bleibe dies jedoch in puncto Gleichbehandlung ohne spürbare Konsequenzen, heißt es aus der SPD-Fraktion. Noch immer sei das Stadtbild männlich geprägt. Das werde auch deutlich, wenn es um das Aufsuchen einer Toilette geht.

Die neu aufgebauten City-Toiletten bestehen zwar aus zwei Teilen und ermöglichen das Urinieren aller Geschlechter. Der Bereich der Sitztoilette ist jedoch kostenpflichtig. Um dieser Diskriminierung entgegenzuwirken, stellte die SPD-Fraktion in der BVV den Antrag, dass das Bezirksamt sich bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz dafür einsetzen soll, dass das Urinieren in den City-Toiletten im Bezirk Pankow für alle Geschlechter kostenfrei möglich ist.

„Noch immer verdienen Frauen rund 18 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen und tragen bis heute die Hauptlast, wenn es um Pflege- und Sorgearbeit geht“, sagt die Sprecherin für Gleichstellung und Bürgerinnenbeteiligung der SPD-Fraktion, Ulrike Rosensky. „Auch die Renten von vielen Seniorinnen sind auf niedrigem Niveau. Es sind mehrheitlich Frauen, die des nachmittags auf den Spielplätzen mit ihren Kindern unterwegs sind. Selbst für das Wickeln ihrer Kleinkinder fallen Kosten an. Dieser Zustand ist ungerecht und muss so angepasst werden, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, die natürlichste Sache im Alltag unterwegs kostenfrei erledigen zu können.“

Der Antrag der SPD-Fraktion wurde in den Ausschuss für Gleichstellung und Bürger*innenbeteiligung überwiesen, ehe die BVV darüber entscheidet.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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