Früh übt sich
In den Jugendverkehrsschulen können auch Kita-Kinder das richtige Verhalten im Straßenverkehr erlernen

Mit Tretautos können die Kinder wie im richtigen Straßenverkehr fahren und lernen dabei die Regeln zu beachten. | Foto: Klaus Teßmann
  • Mit Tretautos können die Kinder wie im richtigen Straßenverkehr fahren und lernen dabei die Regeln zu beachten.
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Ein buntes Gewimmel herrschte in der zweiten Juliwoche in den drei Jugendverkehrsschulen des Bezirks. Die Kitas hatten den Verkehrsgarten erobert.

Die Landesverkehrswacht hatte gemeinsam mit der Polizei zu Aktionstagen für Kitas eingeladen. Während der Schulzeit sind die Vormittagsstunden immer für Schulklassen reserviert. Nun nutzen die Kita-Gruppen die Chance. „Wir möchten die Kinder natürlich in erster Linie auf ihren ersten Schultag vorbereiten“, erklärt Uwe Karck von der Landesverkehrswacht. Auch in der Ferienzeit sind alle drei Jugendverkehrsschulen geöffnet. In den Vormittagsstunden können sich Kita-Gruppen anmelden. Der Nachmittag kann von Eltern oder Großeltern mit ihren Sprösslingen genutzt werden.

„Die Kinder können zwar mit dem eigenen Rad kommen“, sagt Uwe Karck, der in der Verkehrsschule Straße vor Schönholz 20 tätig ist. „Auf dem Platz müssen sie aber die ‚Fahrzeuge‘ der Verkehrsschule nutzen.“ Sie können zwischen Roller, Fahrrad oder Tretauto wählen oder sich auch als Fußgänger im Verkehrsgarten bewegen.

„Vier bis sechs Kita-Gruppen kommen im Schnitt in den Vormittagsstunden“, so Karck. Im Verkehrsgarten üben täglich 80 bis 100 Kinder das richtige Verhalten im Straßenverkehr. „Manche Kitas bringen auch den Picknick-Korb mit und setzen sich zur Pause in den Schatten der Bäume auf die Wiese.“ Für die Übungsstunden müssen die Kinder unbedingt festes Schuhwerk und einen Fahrradhelm dabei haben.

Die Aktionstage wurden gemeinsam mit Partnern gestaltet. So hatte der BUND einen Quiz vorbereitet, es gab das Glückrad mit Verkehrszeichen und Geschicklichkeitsspiele. Die ehrenamtliche Helferin von der Verkehrswacht, Doris Ladenthin, zeigte den Kindern an einem Modell, wie wichtig es ist, sich im Auto immer anzuschnallen.

Die Verkehrssicherheitsberaterin Claudia Jäger vom Polizeiabschnitt 13 übte mit den Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr. „Die Kinder sind sehr aufgeschlossen und sehr interessiert“, meint die Polizistin. Sie zeigte den Kindern, wie man richtig eine Straße überquert. „Sie bewegen sich zu Fuß oder mit dem Rad im Straßenverkehr und müssen auch einige Regeln beachten.“ Claudia Jäger gab auch den Eltern den Ratschlag mit auf den Weg, rechtzeitig den Schulweg mit den Abc-Schützen zu üben. „Am besten ist es, wenn die Kinder vorweg gehen und die Eltern das Verhalten beobachten“, so Jäger. Sie wies auch die Eltern darauf hin, ihre Kinder nicht unbedingt bis vor die Schultür mit dem Auto zu bringen. Das erhöhe die Unfallgefahr vor den Schulen. Die Kinder können nicht über die Autos hinweg den Verkehr beobachten und ein anderer Autofahrer erkennt sie zu spät, wenn sie in einer „Parklücke“ auf die Straße laufen.

Jetzt haben die Jugendverkehrsschulen die Zeit, sich mit den Kita-Kindern zu beschäftigen. Denn während der Schulzeit werden die Plätze für den Fahrradunterricht der Schüler aus den vierten Klassen genutzt. Die Kinder können auf dem Platz wie auf richtigen Straßen mit allen Verkehrszeichen fahren. Sie müssen dabei sowohl auf andere Fahrzeuge als auch auf die Fußgänger achten. Zum Schluss legen sie dann die Fahrradprüfung ab. „Sie bekommen den Fahrradschein erst, wenn wir sicher sind, dass die Kinder die Regeln beherrschen“, so Polizistin Claudia Jäger. Es gibt auch noch mal die Chance auf eine Nachprüfung. Trotzdem haben im vergangenen Jahr 400 Kinder die Prüfung nicht bestanden.

Die drei Jugendverkehrschulen haben auch in den Ferien montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet, die Verkehrsschule Pankow zusätzlich sonnabends von 9 bis 15 Uhr. Jugendverkehrsschule Pankow, Straße vor Schönholz 20, Tel. 916 47 00; Prenzlauer Berg, Thomas-Mann-Straße 65, Tel. 42 80 04 10 und Weißensee, Rennbahnstraße 50, Tel. 923 02 23.

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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