Konsequenz der Verkehrswende
Grundsteinlegung: OSZ Kraftfahrzeugtechnik am Gierkeplatz erhält Bau für Elektromobilität

OSZ-Schulleiter Ronald Rahmig verschließt unter den Augen von Architekt Grant Kelly (7. v. li.), Wirtschaftsstaatssekretärin Barbro Dreher (rotes Haar), Bausenatorin Katrin Lompscher (Bildmitte) und Stadtrat Arne Herz (rechts daneben) die Zeitkapsel.  | Foto: Matthias Vogel
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  • OSZ-Schulleiter Ronald Rahmig verschließt unter den Augen von Architekt Grant Kelly (7. v. li.), Wirtschaftsstaatssekretärin Barbro Dreher (rotes Haar), Bausenatorin Katrin Lompscher (Bildmitte) und Stadtrat Arne Herz (rechts daneben) die Zeitkapsel.
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Der Grundstein ist gelegt, es kann losgehen. Das Oberstufenzentrum für Kraftfahrzeugtechnik am Gierkeplatz erhält einen zusätzlichen Bau für das Themenfeld Elektromobilität. Neun Millionen Euro kostet der Schritt in die Zukunft.

Aus ganz Berlin kommen die Azubis nach Charlottenburg, um den Beruf des Kfz- oder Zweiradmechatronikers zu erlernen. 2000 junge Frauen und Männer sind es derzeit etwa. Neue Plätze würden durch den Erweiterungsbau zwar nicht geschaffen, sagte Schulleiter Ronald Rahmig während der Grundsteinlegung am 3. März. „Aber die Qualität der Ausbildung wird sich verbessern, weil wir die Theorie und ihre praktische Umsetzung direkt in den Zusammenhang bringen können.“ Die langen Wege durch das Schulhaus fallen weg, das im Erdgeschoss Erlernte kann sofort an den Lehrfahrzeugen im Untergeschoss angewandt werden.

In dem viergeschossigen Neubau werden vier Kfz-Werkstattbereiche für den speziellen fachpraktischen Unterricht entstehen und entsprechend dem technischen Fortschritt ausgestattet. Neben Umkleide- und Waschräumen sowie einem Lehreraufenthaltsraum wird es im obersten Geschoss einen 300 Quadratmeter großen Multifunktionsraum geben. Das gefällt Bausenatorin Katrin Lompscher (Die Linke): „Der Neubau ist auch ein Beispiel für Mehrfachnutzung, denn die Multifunktionshalle wird auch für Versammlungen, Schulungen, Konferenzen und ebenfalls für die sportliche Betätigung der Schüler genutzt werden können“, sagte sie bei der Zeremonie.

In erster Linie freute aber auch sie sich darüber, dass die Kapazität des OSZ für den wichtigen Bereich der Elektromobilität erweitert werden kann. Dafür verantwortlich zeichnete die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, die eine Förderung des Baus über die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in Höhe von acht Millionen Euro bewilligte, wie Staatssekretärin Barbro Dreher erklärte. Die Differenz zu den Gesamtkosten steuert das Land Berlin als Eigenanteil bei.

Arne Herz (CDU), Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister, unterstrich die Bedeutung der Erweiterung, weil sie – sinngemäß - den politischen Willen der Verkehrswende erst tragfähig mache. Wenn erst einmal alle mit Elektrofahrzeugen in Berlin unterwegs seien, würden die heutigen Azubis schließlich dafür sorgen, dass sie auch weiterfahren könnten.

Tageszeitung, Baupläne und Bauteile von Verbrennungs- und Elektromotoren wurden in die Zeitkapsel gesteckt und im Boden versenkt. Die Arbeiten können nun nach den Plänen des Architekturbüros Numrich Albrecht Klumpp starten, direkt neben dem Bestandsbau des OSZ und damit vor den Augen der Schüler. Architekt Grant Kelly sagte: „Das ist für sie extrem spannend.“ Das sei es auch für ihn selbst, denn der Bau muss auf engem Raum realisiert werden, die bereits ausgehobene Baugrube verläuft quasi auf den Grundstücksgrenzen. Die Zufahrt für die Baufahrzeuge ist ebenfalls knapp bemessen. „Da darf nicht viel dazwischen kommen“, so Kelly. Oben auf dem begehbaren Dach des Erweiterungsbaus, der im ersten Quartal 2022 fertig sein soll, werden eine Photovoltaikanlage und ein Windrad montiert. „Es wird dort sicher nicht viel Energie produziert werden, aber es ist wichtig für die Auszubildenden zu sehen, woher diese künftig kommt“, so der Architekt.

OSZ-Schulleiter Ronald Rahmig verschließt unter den Augen von Architekt Grant Kelly (7. v. li.), Wirtschaftsstaatssekretärin Barbro Dreher (rotes Haar), Bausenatorin Katrin Lompscher (Bildmitte) und Stadtrat Arne Herz (rechts daneben) die Zeitkapsel.  | Foto: Matthias Vogel
So wird der Erweiterungsbau aussehen, per Aufzug gelangen die Lehrfahrzeuge in das Untergeschoss.  | Foto: Numrich Albrecht Klumpp Gesellschaft von Architekten
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Matthias Vogel aus Charlottenburg

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