Paula-Fürst-Schule gewinnt Schülerwettbewerb
500 Euro für den Bauhaus-Nachwuchs

Ein "Fühlpfad" war ebenfalls Teil der "Bauhaus Vorkurse" an der Paula-Fürst-Schule.  | Foto: Madlen Schmitz
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  • Ein "Fühlpfad" war ebenfalls Teil der "Bauhaus Vorkurse" an der Paula-Fürst-Schule.
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Die Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule in der Sybelstraße hat beim Schülerwettbewerb „Mein Bauhaus – Meine Moderne“ in der Altersgruppe der 1. bis 6. Klassen den ersten Preis gewonnen und damit die Schulkasse um 500 Euro reicher gemacht. Hinter den prämierten „Bauhaus Vorkursen“ steckt das Engagement von Lehrerin Madlen Schmitz.

Alle Berliner und Brandenburger Schulen waren eingeladen, sich anlässlich des 100. Bauhaus-Geburtstages mit dem Erbe der Hochschule für Gestaltung zu beschäftigen. Das Interesse war immens – mehr als 225 Projekte von 1100 Schülerinnen und Schülern aus 72 Schulen gingen vor den Sommerferien ein. Zwölf Klassen, Kurse oder Einzelpersonen erhielten kürzlich vor rund 500 Schülerinnen und Schülern, Lehrenden und Angehörigen in der Akademie der Künste die mit insgesamt 3800 Euro dotierten Auszeichnungen.

Die "Qual der Wahl"

Annemarie Jaeggi, Direktorin des Bauhaus Archivs/Museum für Gestaltung und Mitglied der Wettbewerbsjury, kommentierte die Beiträge der Schulen so: „Die Fantasie der Schüler war grenzenlos – die eingereichten Arbeiten reichten von Architekturmodellen, Lampen, Mobiliar, Schmuck, Collagen, Tanz, Kostümen bis hin zu Animations- und Spielfilmen. Die Jury hatte dann die im besten Sinne ‚Qual der Wahl‘ – mehrere Stunden lang haben wir gesichtet, beurteilt, diskutiert und uns schlussendlich auf die zwölf Preisträger geeinigt.“

Dass die Paula-Fürst-Schule ausgezeichnet wurde, kommt nicht ganz von ungefähr. „Bauhaus ist wirklich mein Steckenpferd“, sagt Madlen Schmitz. Ihre Schulleiterin sei dann mit dem Vorschlag an sie herangetreten, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Schmitz gewährt ihren Schützlingen bereits seit vier Jahren Einblicke in die Bauhaus-Lehre, da lag eine positive Antwort nahe.

Kinder besuchten Bauhaus-Archiv

Wie früher an der Hochschule für Gestaltung, als sich die Erstsemester erst einmal mit den unterschiedlichen Materialien auseinandersetzen mussten, lernte auch die „Igelklasse“ der Gemeinschaftsschule in „Bauhaus Vorkursen“ den Umgang mit Papier, Keramik, Glas, Metall oder Stoff von der Pike auf, mit Material und Know-how unterstützt von den „Bauhaus-Agenten“ – Tutoren des Wettbewerbs. Die Kinder tauchten zudem im Bauhaus-Archiv Berlin ab, um Collagen zu erstellen, besuchten im Zuge ihrer Klassenfahrt das Meisterhaus in Dessau und entwarfen dort Postkarten, fertigten jeweils ihr persönliches Skizzenheft an, töpferten ihre eigenen Tassen und schneiderten sich zu Fasching ihre Bauhaus-Kostüme. Begleitet wurden die praktischen Vorkurse freilich auch von jeder Menge Theorie und so wissen die „Erstsemester“ der „Igelklasse“ nun, wer Walter Gropius war, wann er wo unterrichtet hat, dass das Bauhaus nicht nur die steife Lehre von Kunst, Architektur und Design bedeutete, sondern auch wilde Motto- und Kostümpartys gefeiert wurden, und dass letztendlich der „Bau“ im Mittelpunkt aller Aktivitäten stand.

Schmitz hat an ihrer Schule eine regelrechte Bauhaus-Euphorie entfacht und die Begeisterung, mit der die Kinder bei der Sache waren, hat sich wohl auch auf die Jury übertragen. „Bauhaus, das bedeutete ja auch Demokratie, und damit sind wir hier noch lange nicht fertig“, kommentierte die Lehrerin den voraussichtlichen Verwendungszweck des Preisgeldes. „Wir haben ja auch einen Rat gebildet und der hat sofort gefordert, die 500 Euro in die Reise zum Ursprung des Bauhauses zu investieren – nach Weimar. Dort waren wir nämlich noch nicht.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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