Endlich wieder Theater
Umzug der Ku’damm-Bühnen abgeschlossen
Es ist vollbracht, der Umzug im Schweiße der Belegschaft erledigt. Die Ku’damm-Bühnen sind in einem Wechselbad der Gefühle losgeschwommen und gut am Beckenrand namens Schiller Theater in der Bismarckstraße angekommen. Dort halten sie sich jetzt fest, bis die alte Adresse neu aufgebaut ist.
Im Zuge der Sanierung und der Umgestaltung des Ku’damm-Karrees wird die alte Wirkungsstätte abgerissen. Ist Investor Cells Bauwelt fertig, kommen Direktor Martin Woelffer und seine Mitarbeiter zurück, die neue Bühne liegt dann unterhalb der Asphaltnarbe. Bis es so weit ist, hält das Schiller-Theater in der Bismarckstraße als Ausweichquartier her – wieder einmal. Zuletzt hatte die Staatsoper dort eine temporäre Heimat gefunden.
"Die Wehmut wird sicher noch lange bleiben"
Natürlich hatte der Auszug am Kurfürstendamm etwas mit Abschied nehmen zu tun. „90 Jahre lang – drei Generationen – war das die Heimat unserer Familie“, sagte Woelffer. „Die Wehmut, dass wir Komödie und Theater am Kurfürstendamm aufgeben mussten, wird sicherlich noch lange bleiben.“ Übrigens nicht nur innerhalb der Familie. „Viele Mitarbeiter begleiten uns schon sehr lange.“ Anstrengend sei er deshalb gewesen, der Umzug, psychisch wie physisch. „Wir mussten wirklich viel in die Bismarckstraße bringen.“ Woelffer will sich aber insgesamt nicht beklagen. Die Aufbruchstimmung überwiege und das hat auch mit der Qualität des Ausweichquartiers zu tun. „Wir freuen uns jeden Tag darüber, dass wir im traditionsreichen Schiller-Theater arbeiten dürfen. Ein fantastischer Ort, riesig und mit vielen Neben- und Proberäumen. Nüchtern betrachtet, haben wir uns verbessert“, so Woelffer. Da die Staatsoper die gesamte Technik mitgenommen hat, ist zudem eine komplett neue Technik eingebaut worden, unter anderem 150 Scheinwerfer und eine Tonanlage.
Theaterkasse bereits auf
Die Theaterkasse vor Ort ist bereits seit vier Wochen geöffnet. Die Büros sind eingerichtet. Die Mitarbeiter werden gerade auf die Möglichkeiten geschult, die die neue Umgebung bezüglich Raum und Technik bietet. In der Schreinerei wird schon am Bühnenbild für den ersten Auftritt gebaut und der Gastronom arbeitet an einem Konzept für die Foyers. Es ist also alles angerichtet für das, was man hinter am liebsten macht: Theater.
„Willkommen bei den Hartmanns“ eröffnet die Saison
Die erste Spielzeit am Schiller Theater wird mit dem Stück „Willkommen bei den Hartmanns“ eröffnet, seit dem 6. August probt ein siebenköpfiges, hochkarätiges Ensemble. „Die Proben machen sehr viel Spaß und die Diskussionen der vergangenen Wochen über den Umgang mit Geflüchteten haben mich noch einmal in der Entscheidung bestärkt, mit diesem Stück zu starten. Auch die guten Vorverkaufszahlen bestätigen, das wir richtig lagen“, betont Woelffer.
Die Premiere der Dramatisierung des Filmstoffs von Simon Verhoeven ist auf den 23. September datiert, die Voraufführungen laufen vom 19. bis 22. September. John von Düffel hat die Vorlage geschrieben, die Regie übernimmt Woelffer selbst.
Karten ab 13 Euro können unter ¿88 59 11 88 oder über die Homepage www.komoedie-berlin.de reserviert werden.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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