Licht an am Lietzensee
Nachbarschaftshaus: Wiedereröffnung im zweiten Quartal geplant

Das Nachbarschaftshaus in der Herbartstraße 25 wird wohl im zweiten Quartal wieder öffnen. Das sagte Stadtrat Arne Herz (CDU) bei der Februar-Sitzung der BVV. Eine „große, bundesweit tätige, karitative Organisation“ würde die Trägerschaft übernehmen.

Es war eine der letzten Amtshandlungen des kürzlich verstorbenen Sozialstadtrats Carsten Engelmann, das „Nachbarschaftshaus am Lietzensee“ wegen Sanierung zu schließen und den Mietvertrag mit dem damaligen, gleichnamigen Träger nicht zu verlängern. Er hätte gerne die Wilmersdorfer Seniorenstiftung als Träger eingesetzt, doch musste er sich dem Beschluss der BVV beugen, die Trägerschaft öffentlich auszuschreiben. An dieser Ausschreibung habe die Stiftung nicht teilgenommen, sagte Herz. Den Namen des neuen Trägers wollte er noch nicht preisgeben, der Mietvertrag sei noch nicht unterzeichnet.

Einige der früheren Nutzer können zurückkehren

Seit Ende 2017 ist das Nachbarschaftshaus geschlossen. Zahlreiche Vereine mussten sich kurzfristig eine Übergangslösung für ihre Treffen oder Trainingseinheiten suchen. Geräuschlos ging das Ausbooten des Trägervereins nicht über die Bühne. Engelmann hatte dem Verein unsolides Arbeiten vorgehalten und dass er sich nicht an die mietvertraglichen Regelungen halten würde. Der Vereinsvorsitzende Mario Georgi und Geschäftsführerin Annette Tafel hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. Das Haus war gerade für Senioren eine beliebte Anlaufstelle im Kiez, und die äußerten ihren Protest und ihre Zufriedenheit mit dem Trägerverein auf mehreren gut besuchten Bürgerversammlungen. Engelmann hatte das Recht auf seiner Seite – der Mietvertrag lief aus - und so musste der alte Trägerverein trotzdem weichen und 65 Gruppen und Vereine hatten kein Dach mehr über dem Kopf. Nun gelobte Herz, Leiter des Amtes für Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten und nun auch kommissarisch als Sozialstadtrat tätig, dass wenigstens einige der früheren Nutzer wieder als Untermieter zurückkehren könnten. Herz nannte exemplarisch einen Schach-Club, spezielle Angebote für Senioren und Selbsthilfegruppen.

Die Renovierungsarbeiten sollten bereits Ende vergangenen Jahres abgeschlossen sein. Der Umfang der Arbeiten erwies sich offenbar als größer als gedacht, nun seien die wesentlichen Ertüchtigungsmaßnahmen aber abgeschlossen. Es fehle nur noch die Beleuchtung, die bis Ende des ersten Quartals eingebaut werde.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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